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Lufthansa-Flugbegleiter streiken zweiten Tag

Auch heute werden wieder Hunderte Lufthansa-Flüge ausfallen.
Auch heute werden wieder Hunderte Lufthansa-Flüge ausfallen. ©APA/AFP/CHRISTOF STACHE
Der Streik der Flughansa-Flugbegleiter geht in den zweiten Tag. Am Freitag dürften weltweit hunderte Flüge ausfallen, auch Flughafen Wien-Schwechat betroffen.
Flüge von/nach Wien fallen aus

Bei der AUA-Mutter Lufthansa geht an diesem Freitag der Streik der Flugbegleiter weiter. Das Kabinenpersonal hat seit Donnerstag die Arbeit niedergelegt, um den Arbeitgeber in Gespräche über höhere Spesen und Zulagen sowie weitere Verbesserungen zu zwingen. Die Gewerkschaft Ufo und Lufthansa haben zwar für das Wochenende Sondierungsgespräche vereinbart, um in eine Schlichtung zu kommen.

An der Fortführung des Streiks ändere das aber nichts, hatte Ufo-Sprecher Nicoley Baublies am Donnerstag erklärt. Nach dem Sonderflugplan der Lufthansa sollen am Freitag weltweit rund 600 Flüge ausfallen. Vom Streik der Lufthansa-Flugbegleiter ist der Flughafen Wien-Schwechat auch am Freitag betroffen. Nach Angaben von Flughafen-Sprecher Peter Kleemann werden 15 von geplanten 20 Lufthansa-Flügen von bzw. nach Schwechat ausfallen.

700 Flüge am Donnerstag gestrichen

Auch nach Streikende werden für Samstag zunächst noch einige Absagen erwartet, weil Maschinen und Crews nicht an den richtigen Einsatzorten sind. Am Donnerstag waren 700 Flüge gestrichen worden. Insgesamt rechnete Lufthansa mit 180.000 betroffenen Passagieren.

Erneut dürfte es die meisten Absagen an den beiden Lufthansa- Drehkreuzen München und Frankfurt geben, weil nur die Kernmarke Lufthansa bestreikt wird. Diese ist an kleineren Flughäfen nur mit Zubringerflügen nach Frankfurt und München präsent, so dass hier nur einige wenige Flugabsagen erwartet werden.

Stillschweigen über Tarifgespräche

Für Gespräche über eine Anbahnung der Schlichtung haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart, um inhaltlich voran zu kommen. Die Lufthansa hatte seit Monaten dem Ufo-Vorstand die Vertretungsberechtigung abgesprochen und jegliche Verhandlungen abgelehnt. Man hoffe auf eine Annäherung, hatte Ufo-Sprecher Baublies erklärt. "Wenn's nicht klappt, müssen wir am Montag verkünden, dass es weitere Streiks gibt", fügte der frühere Ufo-Vorsitzende am Donnerstag hinzu.

Die Gewerkschaft Ufo fordert im laufenden Tarifkonflikt für die rund 21.000 Lufthansa-Flugbegleiter höhere Spesen und Zulagen sowie den besseren Zugang für Saisonkräfte in reguläre Anstellungsverhältnisse. Für vier weitere Flugbetriebe des Konzerns wurden jeweils separate Forderungen aufgestellt und Urabstimmungen abgehalten. Lufthansa hatte bereits eine Lohnerhöhung um 2,0 Prozent freiwillig umgesetzt. In dem gesamten Konflikt geht es aber hauptsächlich um die Frage, ob Ufo überhaupt noch Tarifverträge für das Kabinenpersonal durchsetzen kann.

Entscheidung am Wochenende

Am Freitagvormittag hat die Arbeitnehmervertretung allerdings auch wieder die Rute ins Fenster gestellt: Die Flugbegleiter-Gewerkschaft will im Falle eines Scheiterns der am Wochenende geplanten Gespräche mit der Lufthansa erneut streiken.

Man müsse warten, ob die Gespräche über eine mögliche Schlichtung in dem erbitterten Tarifstreit eine echte Veränderung brächten, sagte UFO-Sprecher Nicoley Baublies am Freitag, dem zweiten Tag des 48-Stunden-Streiks der Flugbegleiter bei der Lufthansa. Wenn nicht, "dann hören wir uns am Montag wieder und dann müssen unsere Gäste damit rechnen, dass das weitergeht", kündigte Baublies an. "Wir werden das jetzt vertraulich am Wochenende versuchen und hoffen, dass wir am Montag statt neuer Streiks ein Ergebnis verkünden können."

Passagiere müssen umbuchen

Mit der Ankündigung neuer Ausstände sei am Freitag nicht zu rechnen, sagte UFO-Sprecher Baublies.

Auch nach dem geplanten Ende der Streiks werden für Samstag noch Flugabsagen erwartet, weil Maschinen und Crews nicht an den richtigen Einsatzorten sind. Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport rechnet mit Andrang, da viele Passagiere umgebucht haben. Es seien mehr Fluggäste als üblich zu erwarten, sagte ein Sprecher. Passagiere sollten zweieinhalb Stunden vor Abflug am Flughafen sein.

Das Kabinenpersonal UFO hat seit Donnerstag die Arbeit niedergelegt, um Lufthansa in Gespräche über höhere Spesen und Zulagen sowie weitere Verbesserungen zu zwingen. UFO und Lufthansa vereinbarten für das Wochenende Sondierungsgespräche, um in eine Schlichtung zu kommen. Zu den Beratungen wurde Stillschweigen vereinbart.

Montag könnten weitere Streiks folgen

Die Lufthansa hat seit Monaten dem UFO-Vorstand die Vertretungsberechtigung abgesprochen und jegliche Verhandlungen abgelehnt. Man hoffe nun auf eine Annäherung, hatte Baublies erklärt. "Wenn's nicht klappt, müssen wir am Montag verkünden, dass es weitere Streiks gibt."

UFO fordert im Gehaltskonflikt für die rund 21.000 Lufthansa-Flugbegleiter höhere Spesen und Zulagen sowie den besseren Zugang für Saisonkräfte in reguläre Anstellungsverhältnisse. Für vier weitere Flugbetriebe des Konzerns wurden jeweils separate Forderungen aufgestellt und Urabstimmungen abgehalten. Die Lufthansa hatte schon eine Lohnerhöhung um 2,0 Prozent freiwillig umgesetzt. In dem gesamten Konflikt geht es aber hauptsächlich um die Frage, ob UFO überhaupt noch Tarifverträge für das Kabinenpersonal durchsetzen kann.

(APA/red)

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