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Luca-Kinderschutzverein zeigte Jugendwohlfahrt an

©VOL Live/Bernd Hofmeister
Der Tiroler Luca-Kinderschutzverein hat nach dem gewaltsamen Tod des dreijährigen Cain bei der Staatsanwaltschaft Feldkirch Anzeige gegen die Jugendwohlfahrt erstattet.

Obmann Bernhard Haaser, Vater des infolge von Misshandlungen gestorbenen Luca, vermutet bei der Behörde unterlassene Hilfeleistung bzw. Amtsmissbrauch. “Es ist abermals zu befürchten, dass zuständiges Jugendamt und Behörde versuchen, sich aus der Affäre zu ziehen”, so Haaser in einer Mitteilung an die Medien, die die Anzeige beinhaltete.

Haaser bezieht sich in seiner Anzeige unter anderem auf ein TV-Interview, wonach ein Vertreter der Jugendwohlfahrt Bregenz bereits im Vorfeld der Tötung Auffälligkeiten eingeräumt habe. “Wenn Behörden schwer drogensüchtigen Menschen infolge mangelnder Zuverlässigkeit den Führerschein absprechen, so ist es rechtsstaatlich nicht zu akzeptieren, dass solchen Menschen die Aufsicht über Kinder genehmigt wird bzw. von der Behörde nicht eingeschritten wird”, so Haaser – gegen den vorbestraften 26-jährigen Tatverdächtigen, gegen den ein Waffenverbot besteht und der eine Invaliditätspension bezieht, lief auch ein Führerscheinentzugsverfahren.

Behördenvertreter haben unmittelbar nach Bekanntwerden des Todesfalls erklärt, dass in den vergangenen Monaten bei der Jugendwohlfahrt zwar ein Hinweis über eine mögliche Vernachlässigung des dreijährigen Buben und seines Bruders eingegangen sei, ein Verdacht auf Misshandlung habe aber nicht vorgelegen.

Erstmals in Kontakt mit der Jugendwohlfahrt sei die 25-jährige Mutter von Cain im Jahr 2005 gekommen, als ihr ambulante Unterstützung für ihr erstes Kind angeboten worden war. Seit 2007 habe die Behörde die Vertretung in Unterhaltsangelegenheiten übernommen. Im Sommer 2010 gab es telefonischen Kontakt der Jugendwohlfahrt mit der Mutter: Ihr sechsjähriger Sohn war auf das Dach gestiegen, als der 26-jährige Tatverdächtige – der Lebensgefährte der Mutter, mit dem sie seit kurzer Zeit liiert war – auf den Buben hätte aufpassen sollen. In weiteren Hinweisen wurde die Behörde auf Kontakte des Serben mit der Drogenszene aufmerksam gemacht. “Es ist klar, dass der Mann völlig ungeeignet war, Kleinkinder zu betreuen”, sagte Werner Grabher, Leiter der Jugendwohlfahrt im Amt der Vorarlberger Landesregierung.

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