Ölstreit: Schwierige Verhandlungen
Der russische Regierungschef Fradkow setzte am Freitag die schwierigen Verhandlungen mit seinem weißrussischen Kollegen Sidorski fort. Bis zum frühen Abend gab es keine Einigung.
Das Klima zum Auftakt der Gespräche am Vortag umschrieb ein Teilnehmer nach russischen Zeitungsangaben mit den Worten: Das war einfach nur Krieg. Fradkow warf den Weißrussen vor, durch die Ölblockade dem Image Russlands als zuverlässiger Energielieferant des Westens Schaden zugefügt zu haben. Die Präsidenten der beiden Länder, Wladimir Putin und Alexander Lukaschenko, hatten ihre Regierungen angewiesen, bis zum Freitag eine Kompromisslösung zur Beilegung des Handelsstreits auszuarbeiten. Russland hatte zum Jahresbeginn die Subventionierung des Nachbarn durch niedrige Gas- und Ölpreise eingestellt und damit den Handelsstreit mit Weißrussland ausgelöst. Von der mehrtägigen Ölblockade waren in dieser Woche auch Polen, Deutschland und weitere EU-Staaten betroffen. Die russische Regierung bot Minsk nach Angaben der Wirtschaftszeitung Wedomosti langfristige Finanzhilfen an, die von zunächst etwa 150 Mio. Euro für 2007 in den kommenden Jahren schrittweise gesenkt werden sollen. Dieses Angebot sei von der weißrussischen Delegation zurückgewiesen worden.