Ölpest - Vögel und Meerestiere bedroht
Im Visier der Tierschützer steht insbesondere der Wappenvogel des US-Staats Louisiana, der Braunpelikan. Der Vogel mit dem hellem Kopf und den bräunlichen Flügeln nistet laut Audubon auf vorgelagerten Inseln und fängt seine Nahrung an der Küste. Die Brutsaison habe bereits begonnen. Er sei erst Ende vergangenen Jahres von der US-Liste der bedrohten Arten genommen worden; Stürme und der Verlust von Lebensraum könnten ihm daher noch sehr schaden. Aufgrund seiner sehr geringen Vermehrungsrate könnte eine Störung im Brutzyklus große Folgen für den Braunpelikan haben.
Außerdem seien unter anderem Möwen und Austernfischer bedroht, aber auch viele Zugvögel, die von Südamerika in arktische Gebiete ziehen. “Es ist bedauerlich, dass eine mögliche Katastrophe nötig ist, um die Nation an unsere Abhängigkeit vom Öl zu erinnern”, sagte Mike Dalton von Audubon.
Betroffen seien natürlich nicht nur Vögel, auch wenn sie die Auswirkungen gewöhnlich als erste spürten, sagte Gregory Bossart vom Georgia Aquarium in Atlanta dem US-Sender CNN. Die Vögel bekämen das Öl ins Gefieder und schluckten es, was zu Leber- und Nierenproblemen führe.
Das Öl beeinflusst auch das Plankton, das Nahrungsgrundlage vieler Tiere ist. Krabben, Muscheln, Austern und Shrimps ernähren sich davon. Eingeöltes Plankton könnten diese Tiere nicht fressen, sagte Bossart. In der bedrohten Region lebten auch Otter, die Muscheln fressen und gerade im Moment sogar Pottwale. “Es gibt Delfine direkt im Ölfilm.”
Andere Umweltschützer weisen auf Delfine und Alligatoren hin, die aufgrund der Ölpest sterben können. Auch Laichgebiete von Fischen sowie Korallen an den Küsten von Florida könnten zerstört werden. Die flachen Küstengebiete könnten das Öl geradezu auffangen und ansammeln.
Das Delta des Mississippi ragt vogelfußartig weit in den Golf von Mexiko hinein. Der Fluss schwemmt Sand, Ton und weitere Teilchen ins Meer und bildet dort eine einzigartige Landschaft mit fruchtbaren Feuchtgebieten.