Angesichts neuer, alarmierender Schätzungen zum tatsächlichen Ausmaß der Ölpest hatte die US-Küstenwache den britischen Konzern zu verstärkten Anstrengungen aufgefordert. Nach neuen Schätzungen einer von der US-Regierung eingesetzten unabhängigen Expertengruppe fließen täglich mindestens 40.000 Barrel Öl (6,4 Millionen Liter) aus dem lecken Bohrloch in mehr als 1.500 Metern Tiefe ins Meer und damit mindestens doppelt so viel wie bisher angenommen. Bisher fing der Konzern nach eigenen Angaben täglich 28.000 Barrel auf. Ein Entlastungsbohrloch und damit die einzige dauerhafte Lösung wird erst im August fertig sein.
Am 20. April war die BP-Bohrinsel “Deepwater Horizon” im Golf von Mexiko explodiert und zwei Tage später gesunken. Seitdem fließt Öl ins Meer, zahlreiche Küsten der angrenzenden Bundesstaaten sind bereits verschmutzt. Es ist die größte Ölkatastrophe in der Geschichte der USA. US-Präsident Barack Obama wollte am Montag zum vierten Mal seit der Explosion der Bohrinsel in die von der Ölpest betroffenen Gebiete reisen.