Love Doll-Kampagne: Effekthascherei
Die Love-Doll-Kampagne der Hilfsorganisation Die Möwe gegen Kindesmissbrauch kritisierte am Dienstag auch die Wiener Kinder- und Jugendanwaltschaft.
In diesem sensiblen Bereich solle Fachlichkeit vor Effekthascherei gehen, hieß es in einer Aussendung. Von sexueller Gewalt betroffene Kinder würden durch das Sujet, das eine kindliche Sex-Puppe zeigt, keineswegs ermutigt, sich jemandem anzuvertrauen. Das Gefühl der Ausweglosigkeit könne dadurch sogar verstärkt werden.
Die Jugendanwaltschaft teile die Meinung des Wiener Kinderpsychiaters Max Friedrich, der sich am Montag von der Kampagne distanzierte und bei Die Möwe seine Ämter zurücklegte. Ziel des Vereins sei es, mit der Schock-Kampagne dem Thema erhöhte Aufmerksamkeit zu verschaffen, sagte am Montag Martina Fasslabend von der Hilfsorganisation.