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Lösungsversuch der Zypern-Frage gescheitert

Die Hoffnungen auf einen Durchbruch in der Zypern-Frage am Rande des EU-Gipfels in Kopenhagen haben sich offenbar zerschlagen. Nordzypern verweigert Unterschrift.

Im Namen des politischen Führers der international nicht anerkannten „Türkischen Republik Nordzypern“, Rauf Denktas, sagte dessen „Außenminister“ Tahsin Ertugruloglu am Freitag, er werde keine von der UNO vermittelte Vereinbarung über die Wiedervereinigung des Inselstaats unterzeichnen. Es gebe auch kein „unterschriftsreifes Dokument“, sagte er in einem in Kopenhagen geführten Interview mit dem türkischen Fernsehsender TRT.

UNO-Generalsekretär Kofi Annan hatte noch am Mittwoch seine persönliche Vermittlung in der dänischen Hauptstadt angeboten, um einen Durchbruch zu erzielen. Annans Sondergesandter für Zypern, Alvaro de Soto, hatte seit Donnerstag versucht, die Delegationen der Republik Zypern unter Präsident Glafcos Clerides und die des türkisch besetzten Nordens zu einer Einigung zu bewegen. Auf dem Kopenhagener Gipfel will die EU unter anderem die Aufnahme der Republik Zypern in die Union 2004 beschließen.

UNO und EU hatten die Inselgriechen und -türken gedrängt, noch vor dem Gipfel eine Einigung zur Beendigung der seit 28 Jahren währenden Teilung der Mittelmeerinsel zu erreichen. Vor fünf Wochen hatte Annan einen Lösungsvorschlag vorgelegt, der die Errichtung eines gemeinsamen Bundesstaats der beiden Volksgruppen nach schweizerischem Modell vorsieht.

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