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Lost Place 3D - Trailer und Kritik zum Film

Geocaching, die moderne Version der Schnitzeljagd, kann die Teilnehmer zu ungewöhnlichen Orten führen. Im deutschen 3D-Mystery-Thriller "Lost Place" folgen vier Jugendliche Koordinatenhinweisen in ein militärisches Sperrgebiet. Alle Spielzeiten auf einen Blick

Bald müssen sie herausfinden, dass starke elektromagnetische Strahlungen den scheinbar idyllischen Wald zu einem lebensgefährlichen Ort machen, an dem Seltsames vor sich geht. Das Kinodebüt von Regisseur Thorsten Klein, dessen konventionelle Geschichte mit starken Einflüssen von Verschwörungstheorien nicht recht überzeugen kann, ist ab Freitag im Kino zu sehen.

Lost Place 3D: Die Geschichte

Plottechnisch orientiert sich “Lost Place” an bekannten Mustern – eine Gruppe von Teenagern, die plötzlich in Lebensgefahr kommt: Der leidenschaftliche Geocacher Daniel (Francois Goeske, “Summertime Blues”) nimmt seinen großmäuligen Freund Thomas auf eine Tour mit. Gemeinsam mit Elli, die er in einem Forum kennengelernt hat, und ihrer Tussi-Freundin Jessi (Josefine Preuß, “Türkisch für Anfänger”) fahren sie in ein abgesperrtes Waldgebiet, wo sie einen verlassenen Campingplatz finden und erstmal entspannen. Dann laufen die Dinge plötzlich aus dem Ruder: Jessi hat seltsame Zuckungen, Handys werden zur ernsten Gefahr und ein mysteriöser Mann im Schutzanzug erscheint. Er erzählt den Teenagern von einer Sendeanlage, welche die USA im Kalten Krieg hier als Waffe für den dritten Weltkrieg gebaut haben, um die Menschen über elektromagnetische Wellen zu manipulieren.

Im Laufe der folgenden Nacht fordert der Horrorsendeturm einige Opfer, doch die visuelle Ungreifbarkeit der Bedrohung erschwert das Aufkommen der erwarteten Gänsehautstimmung. In den roten Bereich wandernde Zeiger von Messgeräten, explodierende Handys und neblige Wälder schaffen es nicht recht, die Gefahr fühlbar zu machen. Auch bleiben die tatsächlichen Auswirkungen der Strahlung lange Zeit unklar und insofern wenig Furcht einflößend. Eindringlich sind hingegen die panischen Reaktionen der verängstigten Jugendlichen, die keine Ahnung haben, was eigentlich vor sich geht. Besonders Daniel und Elli (Jytte-Merle Böhrnsen), zwischen denen sich eine vorsichtige Liebesgeschichte entwickelt, überzeugen als verzweifelte Sympathieträger.

Lost Place 3D: Die Kritik

Die Produktionsfirma wirbt damit, dass “Lost Place” der erste deutsche Mystery-Thriller in 3D ist, die Technik wird allerdings erst im letzten Viertel des Films wirkungsvoll eingesetzt. Eine weitere Premiere betrifft den Ton: Die Produktion ist die erste deutsche, die auf der neuen Soundplattform Dolby Atmos gemischt wurde. Da mit dieser Technik ausgerüstete Kinosäle aber noch absolute Mangelware sind, bleibt der neue Klang leider ein theoretische Verbesserung.

Womit der Film ganz offen auf Publikumsfang geht, sind Verschwörungstheorien, die durch das Internet in den letzten Jahren inflationär verbreitet worden sind. Eine dieser Spekulationen betrifft HAARP, ein US-amerikanisches Forschungsprogramm, das mit Radiowellen arbeitet und seit den 90er-Jahren beschuldigt wird, das Wetter und sogar menschliche Gedanken zu kontrollieren. Darauf baut Kleins Film auf: Die mysteriöse Sendeanlage ist Teil des HAARP-Programms, und Drehort war ein tatsächlich vom US-amerikanischen Militär errichteter Funkturm in Deutschland. Anhängern von dubiosen Theorien kann dieser Film also wärmstens empfohlen werden, anderen ist eher davon abzuraten.

(APA)

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