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Lopatka warnt: Ohne starke Wirtschaft kein europäisches Sozialmodell

Im Interview mit "Vorarlberg LIVE" spricht der österreichische EU-Abgeordnete Reinhold Lopatka über seine Arbeit im Europäischen Parlament und aktuelle Herausforderungen der EU.

Lopatka betont, wie wichtig der persönliche Kontakt zu den Menschen in den Bundesländern ist, um Anliegen direkt zu kommunizieren. Aktuelle zentrale Themen seien die Wettbewerbsfähigkeit Europas, Sicherheit und die Bekämpfung illegaler Migration.

Wirtschaft und Green Deal

Der „Green Deal“ habe zu einer Überregulierung geführt, was viele Unternehmen – auch in Vorarlberg – belastet habe. Nun gehe es darum, eine Balance zwischen Umwelt, Wirtschaft und Sozialem zu finden. Der neue „Clean Industrial Deal“ soll die Industrie wieder stärker in den Mittelpunkt rücken.

Veränderungen im EU-Parlament

Das neue EU-Parlament sei deutlich nach rechts gerückt. Während früher eine Mehrheit links der Mitte bestand, haben rechte Parteien stark zugelegt. Es gebe jedoch Unterschiede: Einige rechte Fraktionen arbeiten konstruktiv mit, andere lehnen die EU als politische Union ab.

Vertrauen in die EU und Migration

Lopatka sieht in den Wahlergebnissen ein Signal für verlorenes Vertrauen, u.a. wegen übertriebener Umweltregulierung. Bürger erwarten Lösungen bei Migration und wirtschaftlicher Stärke.

EU-Erweiterung und Ukraine

Ein EU-Beitritt der Ukraine sei in dieser Legislaturperiode ausgeschlossen. Der Erweiterungsprozess sei grundsätzlich sinnvoll, müsse aber sorgfältig erfolgen. Länder wie Montenegro oder Nordmazedonien warten seit Jahrzehnten.

Rolle Österreichs in der EU

Österreich sei ein verlässlicher EU-Partner, vor allem beim Thema Westbalkan. Lopatka wünscht sich, dass Österreich wirtschaftlich stark bleibt und sich weiterhin solidarisch zeigt.

Außenbeziehungen und Verteidigung

Lopatka betont die Bedeutung von Partnerschaften mit arabischen Staaten, auch im Hinblick auf Energie und neue Technologien. Er fordert eine gemeinsame europäische Verteidigung, da sich Europa zu lange auf die USA verlassen habe.

Zukunft der EU

Lopatka sieht die EU nur dann als global handlungsfähig, wenn sie geschlossen auftritt. Angesichts der geringen Bevölkerungszahl Europas im Weltvergleich sei Zusammenarbeit der Schlüssel.

(VOL.AT)

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