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Lopatka stellte Doping-Maßnahmenpaket vor

Sport-Staatssekretär Reinhold Lopatka
Sport-Staatssekretär Reinhold Lopatka ©APA (Schlager)
Angesichts der Doping-Negativschlagzeilen hat Sport-Staatssekretär Lopatka (ÖVP) nun von den Justizbehörden gefordert, verstärkt aktiv zu werden.

Außerdem stellte er am Montag ein Maßnahmenpaket vor: Zusätzliche finanzielle Mittel, internationale Zusammenarbeit, professionelle “Dopingjäger” im Bundeskriminalamt, verstärkte Initiative der Fachverbände und Präventionsmaßnahmen an Schulen sollen helfen.

“Die aktuellen Doping-Entwicklungen auch in Österreich machen ein entschiedeneres Vorgehen seitens der Justiz, der NADA und der Sportverbände notwendig”, betonte Lopatka. Er habe dazu mit dem Justiz- und Innenministerium Gespräche geführt. Im Fall des Doping-geständigen Radprofis Bernhard Kohl erwartet sich Lopatka, dass dieser im Disziplinarverfahren der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA) Hintergründe seines Dopingvergehens offenlegt und dass Justizbehörden von sich aus tätig werden.

Kohl solle dem Bundeskriminalamt Namen von Hintermännern nennen. “Es liegt ein strafrechtlicher Tatbestand vor. Es gibt immer einen Zeugen und das ist der Sportler”, bekräftige der Staatssekretär. “Österreich hat Nachholbedarf. Doping ist in der Vergangenheit zu wenig kriminalisiert worden”, betonte der Steirer. Die Staatsanwaltschaft Wien bestätigte am Montag auf APA-Anfrage eine Anzeige eines Hobbysportlers und Juristen gegen Kohl wegen Betruges.

Strafrechtliche Verfolgung von Sportlern, die dopen, ist laut Lopatka nicht wünschenswert. Die sportrechtliche Kronzeugenregelung, die Dopern bei der Nennung von Hintermännern eine Verringerung der Sperren in Aussicht stellt, komme etwaiger strafrechtlicher Verfolgung von Sportlern in die Quere. Vor allem das Umfeld des gedopten Sportlers sei zu verfolgen und “Hintermänner” auszuforschen.

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