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London: Polizei erstellt Mörderliste

Britische Polizeipsychologen erstellen derzeit eine Liste möglicher Mörder, bevor diese überhaupt straffällig geworden sind. Datenschützer kritisieren die Aktion als "obszön".

Britische Polizeipsychologen erstellen einem Zeitungsbericht zufolge derzeit eine Liste der hundert potenziell gefährlichsten Mörder und Vergewaltiger des Landes – bevor sie überhaupt straffällig geworden sind. Dabei handele es sich um Menschen, die von ihrem psychologischen Profil her solche Taten möglicherweise in der Zukunft begehen könnten, berichtete „The Times“ am Montag.

Die Experten hätten die Profile mit Hilfe der Aussagen von ehemaligen Beziehungspartnern, Informationen des psychologischen Gesundheitsdienstes und früherer Anzeigen erarbeitet. „Meine Vision ist, dass wir für London wissen, wer diese hundert Menschen an der Spitze sind“, sagte Laura Richards, Psychologin von der Abteilung zur Verhinderung von Mord bei der Londoner Metropolitan Police.

Dem Team gehe es insbesondere darum, das Kriminalitätsrisiko bei Menschen mit häuslicher Gewalterfahrung zu senken. Ein Viertel aller Mörder habe entsprechende Erfahrungen, schrieb die „Times“. Datenschützer kritisierten das Projekt. „Es ist völlig richtig, dass sich die Polizei mit Verdächtigen befassen soll“, sagte Simon Davies, Direktor der Menschenrechtsorganisation Privacy International. Aber es sei obszön, eine Liste von Menschen zu erstellen, die möglicherweise ein Straftat begehen könnten.

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