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London: Blutige Demo vor Fuchsjagdabstimmung

Befürworter der Fuchsjagd haben sich am Mittwoch vor dem britischen Parlament in London blutige Scharmützel mit der Polizei geliefert. Einige Demonstranten wurden Blut überströmt weggetragen. Eine wütende Menge hatte versucht, über ein Absperrgitter zum Parlamentsgebäude zu stürmen.

Dort wollte das Unterhaus am Abend endgültig über das seit sieben Jahren heftig umstrittene Verbot der Hetzjagd auf Füchse abstimmen.

Nach Angaben der Polizei demonstrierten vor dem Parlament bis zu 10.000 Menschen, nach Darstellung der Veranstalter waren es 20.000. Ein Teil der Demonstranten bewarf die Polizei mit Feuerwerkskörpern, Steinen und Stöcken, die Polizei prügelte mit Gummiknüppeln auf die vorstürmende Menge ein. Einer der Jagdfreunde rief die Demonstranten über Lautsprecher auf, sich von den “200 bis 300 Heuchlern“ im Parlament nichts vorschreiben lassen. In London war es schon lange nicht mehr zu solchen Szenen gekommen, auch nicht bei den Demonstrationen gegen den Irak-Krieg mit bis zu einer Million Teilnehmern.

Die Labour-Mehrheit im Unterhaus hat schon mehrfach mit großer Mehrheit für ein sofortiges und vollständiges Verbot der Fuchsjagd gestimmt, da die Hetzjagd mit Hunden Tierquälerei sei. Die Befürworter der Jagd sprechen dagegen von einer erhaltenswerten Tradition, von der Tausende Arbeitsplätze abhingen. Der Filmschauspieler und Oscar-Preisträger Jeremy Irons sagte am Mittwoch: „Ich glaube, dass nur Freiheiten beschnitten werden sollten, die anderen schaden. Die Jagd gehört nicht dazu.“

Trotz des klaren Unterhaus-Votums war das Verbot in der Vergangenheit immer wieder am Einspruch des Oberhauses gescheitert. Diesmal will sich die Regierung aber über den Willen der Lords hinwegsetzen.

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