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Lokalverweis für lesbisches Paar in Wiener Cafe

Frauen mussten Lokal nach Kuss verlassen
Frauen mussten Lokal nach Kuss verlassen
In Wien - sowie auf den diversen Social-Media-Kanälen - sorgt derzeit ein Lokalverweis für ein lesbisches Paar für Aufregung. Laut einer Aktivistin der "Achse kritischer SchülerInnen Wien" (aks) haben sich die beiden Frauen im Ring-Cafe Prückel geküsst. Dies habe letztendlich dazu geführt, dass sie aufgefordert wurden, das Kaffeehaus zu verlassen. Für kommenden Freitag ist nun eine Demo geplant.


Der Vorfall ereignete sich am Abend des 6. Jänner, wie die aks-Vertreterin der APA am Montag berichtete. Der Kellner habe das Paar zunächst abschätzig behandelt. Die Eigentümerin des Lokals habe zudem erklärt, die “Zurschaustellung der Andersartigkeit” der Frauen gehöre nicht in ein traditionelles Wiener Kaffeehaus, sondern in ein Puff.

Die Aussagen seien klar homophob gewesen, versicherte die Aktivistin. Dass Küssen generell nicht erwünscht sei, sei dort nicht behauptet worden. Die Geschäftsführerin des Cafe Prückel war für die APA vorerst für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Protest regt sich vor allem auch auf allen Social Media-Kanälen: Unter dem Hashtag #KuessenImPrueckel wurde das Thema am Wochenende auf Twitter heftig diskutiert. Auf Facebook organisiert die aks mit Unterstützung unter anderem der Homosexuellen Initiative (HOSI) für Freitag um 17.00 Uhr eine Kundgebung. Bis Montagmittag hatten bereits rund 3.500 Menschen virtuell ihr Kommen zugesagt.

Bei der Kundgebung soll nicht nur geküsst werden. Auch musikalische Einlagen sowie Reden werden vorbereitet, kündigte die aks-Aktivistin im APA-Gespräch an.

Unterstützung kam bereits von den Grünen. “Ein Kuss in einem Kaffeehaus ist zumutbar”, meinte Bundesrat Marco Schreuder, Bundessprecher der Grünen Andersrum. Negative Erlebnisse im Alltag seien leider keine Seltenheit: “Die EU-Grundrechteagentur hat in einer europaweiten Studie festgestellt, dass auch in Österreich Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender-Personen häufig diskriminiert werden. Heute kann man aus einem Cafe hinausgeworfen werfen, morgen wird einem anderen Paar womöglich der Kauf einer Wohnung verwehrt, und keines dieser Paare hat dabei rechtliche Handhabe.”

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