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Lokalderby in Lustenau als Spitzenspiel der Erste Liga

Kampf, Emotionen – und viel Leidenschaft: Das verspricht das Ländle-Derby am Freitag ab 18 Uhr im Reichshofstadion in Lustenau.
21 Derbys voller Highlights im Rückblick

Vor dem Duell in der Marktegemeinde sprach FCL-Verteidiger Philipp Eisele über Statistiken und blau-grüne Ansichten.

Wenn einer mit 14 Jahren Austria-Vergangenheit plötzlich zum FC Lustenau wechselt, dann bleiben kritische Stimmen nicht aus. Einige derbe Sprüche, wenn auch wenige, musste Philipp Eisele über sich ergehen lassen. Dabei steht gerade sein Namen für Pflichtbewusstsein und Vereinstreue. Deshalb ist es für den 27-Jährigen auch kein Problem, dass er heute für den erkrankten Manuel Rödl die Kapitänsbinde überstreifen und als Abwehrchef auch dirigieren muss. 41 Spiele in Folge über 90 Minuten geben eine gewisse Sicherheit und sorgen für Selbstbewusstsein. Das war nicht immer so, wurde die Karriere des ehemaligen U-21-Teamspielers durch zwei Kreuzbandrisse (rechts) und einen Knorpelschaden doch stark gebremst.

VN: Viele befürchteten nach den erneuten Knieproblemen vor zwei Jahren schon das Karriereende. Jetzt gehören Sie zu den „Dauerläufern“ der Liga, das heutige Derby ist Ihr 42. Spiel in Folge. Einfach unglaublich. Philipp
Eisele: Statistiken sagen mir nichts, ich bin nicht der Typ dafür. Auch in dieser Zeit habe ich mich Woche für Woche beweisen müssen. Dass du gesund bleibst, ist ebenfalls wichtig. Außerdem bin ich kein unfairer Spieler. (Anm. d. Red: zwei Gelbe Karten in der Vorsaison).

VN: Sie selbst hatten nie Zweifel daran, dass Sie eventuell nicht mehr weiterspielen können?
Eisele: Natürlich macht man sich Gedanken, was passiert, wenn es nicht mehr geht. Aber eigentlich bin ich ein optimis­tischer Mensch. Ich habe mir gesagt: Ich bin nach zwei Kreuzbandrissen zurückgekommen, also war es für mich klar, dass ich auch nach den Problemen mit dem Knorpel wieder spielen werde. Dass mich die Verletzungen geprägt haben, ist normal – auch als Mensch. Ich habe gesehen, was man alles muss, um zurückzukommen. Dazu gehört viel, vor allem Disziplin und harte Arbeit. Bist du einmal fit, dann überlegt man nicht lange. So aber genieße ich es jetzt viel mehr, dass ich meinen Traumberuf ausüben kann.

VN: Was meinen Sie alles mit Disziplin?
Eisele: Dass ich mehr Wert auf Regeneration lege, dass ich bewusst auf die Ernährung schaue. Aber ich habe ja zwei exzellente Köchinnen.

VN: Dann verraten Sie uns doch, wer für Sie kocht?
Eisele: Meine Freundin Nadine und meine Mutter Susanne.

VN: Zurück zum Sportlichen. Charakterisieren Sie den Fußballer Philipp Eisele?
Eisele: Schwer – ehrgeizig bin ich, und diszipliniert. Ich weiß, dass man viel kämpfen muss, um etwas zu erreichen.

VN: Sie kommen aus dem Austria-Nachwuchs. Verlief der Wechsel reibungslos?
Eisele: Ja, eigentlich schon. Ein paar Nörgler waren schon da. Einige haben mich schon gefragt: „Wie kannst du so etwas nur tun?“

VN: Ihr Vater spielte für den FC, warum gingen Sie zur Austria?
Eisele: Durch meinen Kollegen, dessen Vater bei der Austria Trainer war. Da war ich erst vier Jahre alt. Für meinen Vater war das kein Problem.

VN: Warum dann der Wechsel?
Eisele: Das waren vor allem sportliche Gründe. Unter Trainer Heraf war ich Stammspieler, dann kam Fuchsbichler und ich habe kaum noch gespielt. Da ist mir der Aufstieg des FC entgegengekommen.

VN: Im heutigen Derby stehen sich die Trainer Stöhr und Bjelica gegenüber. Sie kennen beide. Sind sie vergleichbar?
Eisele: Jeder Trainer hat seine eigene Grundsätze. Unter Stöhr habe ich den Sprung ins Profigeschäft geschafft. Ich habe ihn als sehr guten Trainer wahrgenommen, der eine Linie hat und viel auf Disziplin hält. Unser Trainer will modernen Fußball spielen. Er verlangt totalen Einsatz und Respekt untereinander. Wir Verteidiger profitieren zudem von der Arbeit von Kotrainer Slobodan Grubor.

VN: Wie geht das Derby aus?
Eisele: Ich tippe nicht.

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