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Loewy: Anderer Vorschlag für Hitler-Geburtshaus

Museumsdirektor schlägt Bildungsstätte für Polizei vor.
Vorarlberger Architekten gestalten Hitler-Geburtshaus um

Jahrzehntelang hat die Republik Österreich überlegt, was man am besten mit dem Geburtshaus von Adolf Hitler in Braunau machen soll. Jetzt hat man nach langen Vorbereitungen eine Entscheidung getroffen: Am Dienstag wurde bekannt, dass die renommierten Feldkircher Architekten Marte und Marte die Umgestaltung vornehmen sollen. Das Haus wird als Polizeigebäude genutzt.

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Doch es gibt bereits Widerstand. Kritisch betrachtet wird vor allem, dass möglichst nichts mehr auf den historischen Kontext des Hauses hindeuten soll.

Neuer Loewy-Vorschlag

Der Direktor des Jüdischen Museums Hohenems Hanno Loewy hat in einem Interview mit ORF Vorarlberg vorgeschlagen das Hitler-Geburtshaus in Braunau am Inn nicht als Polizeiinspektion, sondern als spezielle Bildungsstätte für die Polizei zu nutzen.

Menschenrechte vermitteln

Dass die Polizei mit dem Bezirkspolizeikommando und einer Polizeiinspektion einzieht, ist für Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) die geeignetste Nutzung. Schließlich sei die Polizei die Hüterin der Grund- und Freiheitsrechte.

"Auch wenn der Innenminister sagt, dass die Polizei die Grundrechte schützt, glaube ich, dass in der Ausbildung von Polizisten in Österreich noch sehr wenig Wert darauf gelegt wird, den wirklichen Wert der Menschenrechte und Grundrechte zu vermitteln", sagte Loewy.

Das Geburtshaus Adolf Hitlers - Foto: APA - Manfred Fesl

Vorbild: Villa der Wannseekonferenz

Er verwies auf das Beispiel der Villa der Wannseekonferenz in Berlin: Auch sie sei zu einer Bildungsstätte, unter anderem für die Fortbildung von Polizisten, geworden.

Enteignung des früheren Besitzers

Die Diskussion über die Zukunft des Gebäudes war Anfang der Woche neu entbrannt, als bekannt gegeben wurde, dass das Vorarlberger Architektenbüro Marte.Marte die Umgestaltung vornehmen wird. Das Hitler-Geburtshaus fiel dem Innenministerium im Zuge einer Enteignung zu, nachdem man sich mit der langjährigen Besitzerin des Objekts nicht einigen hatte können.

Marte und Marte - Foto: md franc

(APA)

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