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Lockdown rückt immer näher: Erstmals über 4.000 Neuinfektionen in Österreich

Am Abend wird die neue Corona-Ampel verkündet - fast ganz Österreich dürfte Rot sein
Am Abend wird die neue Corona-Ampel verkündet - fast ganz Österreich dürfte Rot sein ©APA
Kurz vor der Regierungs-Pressekonferenz ab 14 Uhr verzeichnet Österreich die bisher höchste Zahl an Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden.
Rendi-Wagner: Lockdown in spätestens 10 Tagen

In Österreich hat es am Donnerstag erstmals über 4.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gegeben.

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Die 4.453 Neuinfektionen seit der letzten Meldung (Mittwoch, 9:30 Uhr) teilen sich auf die Bundesländer Österreichs wie folgt auf:

Burgenland: 119

Kärnten: 166

Niederösterreich: 1.074

Oberösterreich: 796

Salzburg: 262

Steiermark: 355

Tirol: 584

Vorarlberg: 276

Wien: 821

Bisher gab es in Österreich 93.949 positive Testergebnisse. Mit heutigem Stand (29. Oktober 2020, 09:30 Uhr) sind österreichweit 1.056 Personen an den Folgen des Corona-Virus verstorben und 63.366 sind wieder genesen. Derzeit befinden sich 1.692 Personen aufgrund des Corona-Virus in krankenhäuslicher Behandlung und davon 248 der Erkrankten auf Intensivstationen.

"Wir haben ein massiv steigendes, exponentielles Wachstum. Das ist eine extreme Herausforderung. Die Lage ist, auch für jene, die es immer noch nicht glauben wollen, sehr, sehr ernst", erklärte Bundeskanzler Sebastian Kurz vor wenigen Tagen. 

Regierung informiert über Covid-Lage in den Spitälern

Aufgrund der besorgniserregenden Zahlen beraten Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Vizekanzler Werner Kogler und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (beide Grüne) ab 13 Uhr mit Experten über die Ressourcen in den Spitälern. Wegen der steigenden Zahl von Coronavirus-Patienten in Österreichs Krankenhäusern sind zuletzt auch die Normal- und Intensivbetten in den Fokus gerückt. Wie viele sind für den Ernstfall verfügbar? Doch nicht nur die Bettkapazitäten in den Spitälern sind für die kommenden Wochen entscheidend – auch Personal muss verfügbar sein.

Im ZiB2-Interview von Mittwochabend sprach Christoph Wenisch, Leiter der Infektionsabteilung in der Klinik Favoriten, von einer "besorgniserregenden Dynamik" in den Intensivstationen.

Kommt der 2. Lockdown?

Ab 14 Uhr wird es ein Pressestatement-Statement der Regierung zu der Situation in den heimischen Spitälern geben. Darüber hinaus wartet ganz Österreich gespannt darauf, ob Kurz und Co. einen 2. Lockdown verkünden werden.

Rendi-Wagner: Lockdown spätestens in 10 Tagen

SPÖ-Chefin Pamel Rendi-Wagner sieht einen Lockdown in Österreich spätestens in 10 Tagen kommen.

Wirtschaftskammer-Präsident gegen weiteren Corona-Lockdown

Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer hat sich gegen einen zweiten Corona-Lockdown in Österreich ausgesprochen. "Es geht um die richtige Balance aus gesundheitlicher Verantwortung und wirtschaftlicher Vernunft", sagte Mahrer am Donnerstagvormittag zur APA. Ein weiterer Lockdown wie im Frühjahr würde die heimische Wirtschaft massiv schädigen.

Österreich dürfte in den nächsten Tagen vor einer deutlichen Verschärfung der Corona-Maßnahmen stehen. Laut Medienberichten wird in der Regierung über lockdownähnliche Maßnahmen diskutiert, auch eine Ausgangssperre steht im Raum.

Der Wirtschaftskammer-Chef appelliert an die Regierung, nur Maßnahmen umzusetzen, die "der Gesundheit nützen und Arbeitsplätze schützen". "Die Wirtschaft muss maximal laufen." Mahrer lobte die Anti-Corona-Bemühungen der heimischen Betriebe. Sie hätten in den vergangenen Monaten "sehr, sehr viel richtig gemacht" und dürften jetzt nicht wirtschaftlich bestraft werden.

Sollte in Österreich ein Quasi-Lockdown wie in Deutschland umgesetzt werden, fordert der WKÖ-Präsident eine unbürokratische "maximale Entschädigung". Diese müsse über die aktuellen Corona-Hilfsmaßnahmen für Unternehmen und Selbstständige hinausgehen. Laut Mahrer wurden die Sozialpartner noch nicht in mögliche Corona-Maßnahmen der Bundesregierung eingeweiht. Die Regierung berät am Nachmittag angesichts der steigenden Corona-Neuinfektionen über die Bettenkapazitäten. Nach dem Experten-Gespräch sollen auch die Sozialpartner eingebunden werden.

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