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Löcher in Grenzzaun

Amerikanische Marineinfanteristen haben nach UN-Angaben mehrere Löcher in den Grenzzaun zwischen Kuwait und dem Irak geschnitten.

Dies sei möglicherweise ein Verstoß gegen die UN-Resolution, mit der nach dem Golfkrieg 1991 eine entmilitarisierte Zone zwischen den Ländern eingerichtet wurde, sagte UN-Sprecher Fred Eckard am Donnerstagabend in New York. Friedenssoldaten der Vereinten Nationen hätten bei der Kontrolle der Zone seit Dienstag mehrere Vorfälle gemeldet und sieben neue Löcher entdeckt. An den Vorfällen seien Personen in Zivilkleidung in Allradfahrzeugen beteiligt gewesen, von denen zumindest einige bewaffnet gewesen seien und sich als US-Marineinfanteristen ausgegeben hätten. Die Beschwerden wurden an den Weltsicherheitsrat weitergeleitet. Auch die kuwaitische Regierung wurde informiert. Ein Sprecher des US-Kommandos in Kuwait sagte, die Marineinfanterie prüfe den Bericht.

Die Türkei begann unterdessen mit der Verlegung von Militärgerät an die Grenze zum Irak. 500 Lastwagen mit Panzern, Rettungsfahrzeugen und Jeeps verließen Freitag die Provinz Sanliurfa im Südosten Richtung Grenze, wie die Armee mitteilte. Die Türkei hat für den Kriegsfall die Entsendung von mehreren Zehntausend Soldaten nach Nordirak angekündigt. Damit solle ein Flüchtlingsstrom und die Bildung eines autonomen Kurdenstaates verhindert werden. Die Kurden drohen mit Widerstand. Barham Salih, ein ranghoher Offizier der Patriotischen Union Kurdistans, reiste Freitag zu Gesprächen nach Ankara.

Saudiarabien hat indes sämtliche zivilen Flüge zu einem Flughafen 60 Kilometer südlich der irakischen Grenze gestrichen. Wie die Nachrichtenagentur AP am Freitag aus gut informierten Kreisen erfuhr, sind auf dem Flughafen Araar hunderte amerikanische Soldaten stationiert. Die Schließung für den zivilen Verkehr gelte für vier Monate, hieß es weiter. Alle kommerziellen Flüge seien auf den Flughafen El Jawf umgeleitet worden. Reiseveranstalter bestätigten, Flüge nach Araar seien derzeit nicht buchbar.

Der katarische Nachrichtensender Al Jazeera berichtete am Freitag unter Berufung auf saudiarabische Oppositionsgruppen, der Flugplatz sei geschlossen worden, damit US-Truppen dort untergebracht werden könnten. Offiziell erlaubt Saudiarabien den Amerikanern die Nutzung seines Territoriums aus Furcht vor muslimischen Extremisten im Land nicht.

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