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Lloyd Webber will Musicalszene beleben

Andrew Lloyd Webber gibt nicht auf. Der britische Musical-König schaut nach Indien, um die seine bereits legendäre Form des Musiktheaters neu zu beleben.

Das Musical „Bombay Dreams“ hat am Mittwoch (19. Juni) in London Premiere. Lloyd Webber tritt als Produzent auf. Komponiert ist das Stück, das vor dem Hintergrund der indischen Filmstadt „Bollywood“ spielt, von dem jungen Inder AR Rahman (36). Lloyd Webber nennt ihn den „asiatischen Mozart“.

Mit der Absetzung seiner langjährigen Hits „Cats“ und „Starlight Express“ sowie des Fußball-Musicals „The Beautiful Game“ in London hatte Lloyd Webbers 35 Jahre währende Erfolgskarriere in den vergangenen Monaten gleich mehrere Dämpfer erhalten, die auch Ausdruck von Stagnation sind. Nun hat der Komponist nach eigenen Angaben in der indischen Gegenwartsmusik „neue Inspiration“ gefunden. „Die Wiederbelebung der populären Melodie musste von außerhalb Europas und den USA kommen“, sagte er vor kurzem in einem Zeitungsinterview. „Ich liebe Musicals, sie waren sehr gut zu mir, aber wir brauchen neues Blut.“

Der Brite will mit seinem Engagement für die „frischen und unglaublich rhythmischen Melodien“ des jungen Inders aus Madras beweisen, dass das Musical „nicht tot“ ist. In der Musik der Bollywood-Filme habe er „die Zukunft des Musicals“ gehört. Nun gehe es darum, eine „weiße“ Zuhörerschaft dafür zu finden, sagte Lloyd Webber der Zeitung „Evening Standard.“

In London hat der mit viel Hype angekündigte „Indische Sommer“ schon Anfang Mai mit dem Festival „Imagine Asia“ begonnen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der umfangreichen indischen Filmproduktion, die unter dem Schlagwort „Bollywood“ bekannt geworden ist. Die Filmindustrie Bombays bringt pro Jahr 300 Filme heraus, die sich vor allem durch Folklore- und Musical-Elemente auszeichnen.

Lloyd Webber weiß, dass sein Traum von einem exotischen Neuanfang platzen könnte. Er hat 4,5 Millionen Pfund (7,2 Millionen Euro) in „Bombay Dreams“ investiert. Für die Premiere im Apollo-Theater hat es weitaus weniger Vorausbuchungen gegeben als etwa für die Musical-Version des Kinderfilmklassikers „Chitty Chitty Bang Bang“ oder „We Will Rock You“ mit Songs der Rockband Queen. „Es ist ein Risiko, und ich wäre unehrlich, würde ich das nicht zugeben“, sagte der Komponist.

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