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Livestream vom Grenzübergang Freilassing: Flüchtlingsstrom von Salzburg nach Bayern hält an

Flüchtlinge wollen von Salzburg nach Bayern gelangen.
Flüchtlinge wollen von Salzburg nach Bayern gelangen. ©APA
Der Flüchtlingsstrom von Salzburg nach Bayern ist auch in der Nacht auf Donnerstag nicht abgerissen. Direkt vor dem Grenzübergang Saalbrücke entstanden in den Nachtstunden kurzfristig panikartige Szenen, weil die Einreise nach Deutschland vorübergehend unterbrochen war und das Gerücht kursierte, die Grenze sei überhaupt dicht. Mithilfe von Dolmetschern konnten die Menschen aber beruhigt werden.

Dass immer wieder kurzfristig keine Menschen zu Fuß nach Freilassing einreisen können, begründete Bernd-Robert Schulz von der deutschen Bundespolizei damit, dass man warte, bis die Aufnahmestellen wieder Kapazitäten hätten. Dort werden die Flüchtlinge registriert und versorgt, außerdem wird ein medizinisches Screening durchgeführt, ehe sie zu den Sammelzentren in ganz Deutschland weitergebracht werden.

Livestream vom Grenzübergang Saalbrücke

Am Hauptbahnhof Salzburg war die Situation am Donnerstagvormittag im Gegensatz zum Tag davor recht ruhig. Am Mittwochabend genehmigten die deutschen Behörden nämlich noch einen Sonderzug nach Freilassing, mit dem 400 Flüchtlinge ausreisen konnten, sagte Johannes Greifeneder, Sprecher der Stadt Salzburg, zur APA. Für die zum Notquartier umfunktionierte Tiefgarage bedeutete dies eine deutliche Entlastung. In den Zug durften vor allem Familien mit Kindern einsteigen, die offenbar die Strapazen eines Fußmarsches bis zur Grenze nicht auf sich nehmen wollten und die sich bisher die Ellenbogensituationen an den Bahnsteigen nicht angetan haben. Am Donnerstagvormittag befanden sich Schätzungen zufolge rund 400 Menschen in der Garage.

Regulärer Bahnverkehr bleibt weiter eingestellt

Der reguläre Bahnverkehr zwischen Salzburg und Bayern blieb auch am Donnerstag auf unbestimmte Zeit eingestellt, am Bahnhof selbst herrschte weitgehend Normalbetrieb, wie sich bei einem APA-Lokalaugenschein zeigte. Ein Mitarbeiter der ÖBB sagte, man versuche heute, schon bei den Abfahrtsbahnhöfen in Österreich – vor allem in Wien – die Flüchtlingsströme zu kanalisieren, um zu verhindern, dass der Salzburger Bahnhof wieder innerhalb kurzer Zeit zum Bersten voll sei.

Mittwoch: 4.500 Flüchtlinge illegal nach Deutschland eingereist

Während der Nacht befanden sich rund 600 Flüchtlinge am Bahnhof. Weitere 70 hielten sich im Notquartier im ehemaligen Asfinag-Gebäude bei der Autobahnabfahrt Salzburg-Mitte auf, und direkt am Grenzübergang Saalbrücke betreute das Rote Kreuz während der Nacht etwa 500 Menschen. Laut dem deutschen Polizei-Sprecher Schulz sind alleine am Mittwoch im Einzugsgebiet der Bundespolizeiinspektion Rosenheim 4.500 Flüchtlinge illegal eingereist, davon an der Saalachbrücke zwischen Salzburg und Freilassing etwa 1.500. Der Strom reiße weiterhin nicht ab. Am Mittwoch seien drei Sonderzüge von Freilassing zu den Sammelstellen in ganz Deutschland abgefahren.

(APA)

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