Die Vorfreude auf das 321. Wiener Fußball-Derby am Sonntag ist Rapid-Trainer Goran Djuricin deutlich anzumerken. Sein erfolgreiches Debüt in der Vorwoche beim 3:0 über Altach und die Aussicht auf ein praktisch ausverkauftes Allianz Stadion versetzten den 42-Jährigen schon zwei Tage vor dem Duell mit der Austria in eine gewisse Hochstimmung.
Rapid Wien erwartet “megageiles” Wiener Derby
Die Partie vor rund 26.000 Zuschauern werde “megageil”, prophezeite Djuricin am Freitag. Sollte der Erzrivale und drei Tage später im Cup-Semifinale auch der LASK geschlagen werden, “mache ich einen Salto”, kündigte der Rapid-Coach an.
Vorerst aber steht ausschließlich das Derby im Mittelpunkt, in dem Djuricin zunächst mit eher abwartenden Austrianern rechnet. “Ich nehme an, dass sie auf Konter spielen werden, das ist ihre Stärke.” Zur aktuellen Form der Austria meinte der Wiener: “Sie hatten zuletzt Phasen, in denen sie durchschnittlich waren, und Phasen, in denen sie effizient waren.” Djuricin hält auch aufgrund der jüngsten Trainingseindrücke einen Sieg über die Favoritner durchaus möglich. “Wir haben uns sehr gut vorbereitet, an der Intensität und am Gegenpressing gearbeitet”, erzählte der Nachfolger von Damir Canadi.
Austria Wien mit “Wochen der Wahrheit”
Für die Wiener Austria wird das 321. große Wiener Fußball-Derby gegen Rapid zum Startschuss in oft beschworene Wochen der Wahrheit. Nach dem Antritt im Allianz Stadion am Sonntag wartet auf die Violetten das Heimspiel gegen Sturm Graz, ehe es auswärts gegen Altach geht.
Wien. “Für uns geht es – so blöd es klingt – um mehr”, meinte Franz Wohlfahrt mit Blick auf die Tabelle. In dieser liegt die Austria im engen Dreikampf um Platz zwei derzeit zwischen Sturm Graz und Altach. Der grünweiße Erzrivale hat als Sechster 16 Zähler Rückstand. Austrias Sportdirektor wusste jedoch auch: “Natürlich wird Rapid gegen uns nicht verlieren wollen.”
Einen Sieg aus dem Westen Wiens entführte die Austria bereits Ende Oktober des Vorjahres. Das 2:0 der Gäste bedeutete die erste Liga-Niederlage Rapids in der neuen Spielstätte. Thorsten Fink wollte die Erinnerung daran wieder auffrischen. Austrias Trainer hofft auf einen neuerlichen Erfolg: “Wir könnten gegen die unmittelbare Konkurrenz voller Selbstvertrauen spielen. Das würde uns gut tun.”
Dass die Austria im Unterschied zu Rapid in der Meisterschaft das Ziel Europacup-Teilnahme noch erreichen kann, bezeichnete Fink als “Anreiz”. Dass der Stadtrivale vier Tage vor dem Cup-Halbfinale gegen den LASK die Zügel schleifen lassen könnte, glaubt man im Austria-Lager aber nicht.