Live-Ticker zu Unwettern in Österreich: Hunderte Feuerwehreinsätze, zahlreiche Menschen gerettet

In Wien hat sich die Hochwassersituation leicht entspannt. Wie ein Sprecher der MA 45 (Wiener Gewässer) auf APA-Anfrage am Montag berichtete, sind die Pegel entweder gleich geblieben oder zum Teil sogar leicht zurückgegangen. Prognosen für den weiteren Tagesverlauf seien schwierig, hieß es. Die Auffangbecken für den Wienfluss haben aber wieder Kapazitäten. Denn sie seien inzwischen wieder vollständig geleert worden, sagte der Sprecher.
Dies sei die übliche Vorgangsweise bei nachlassenden Wassermengen. Damit führe der Fluss zwar länger Hochwasser in Wien, zugleich würden aber wieder Speicherkapazitäten in den Becken in Auhof geschaffen. Trotzdem bleibt man vorsichtig. "Wir werden sehen, was die weiteren Niederschläge bringen." Dass die Pegel wieder steigen, sei nicht auszuschließen.
Hochwasser: Eingeschränkter U-Bahnbetrieb in Wien
Wenig entspannt bleibt die Situation für Öffi-Fahrgäste. Es gibt wegen des Hochwassers im Wienfluss und am Donaukanal weiterhin eingeschränkten U-Bahnbetrieb. Betroffen sind weiterhin die Linien U2, U3, U4 und U6, wie die Wiener Linien mitteilten. An neuralgischen Punkten wurden Schutzmaßnahmen mit Dammbalken oder Sandsäcken errichtet.
Die U2 ist nur zwischen den Stationen Seestadt und Taborstraße in Betrieb, die Linie U3 fährt zwischen Ottakring und Schlachthausgasse und die Linie U4 verkehrt zwischen den Stationen Heiligenstadt und Friedensbrücke. Die Linie U6 ist zwischen Meidling und dem Westbahnhof außer Betrieb.
Die Situation sei somit weiterhin angespannt, hielt man fest. Aktuell rechnen die Wiener Linien weiter mit keinem regulären Betrieb vor Mittwoch. Sobald die Pegel nachhaltig gesunken sind, wird mit den Abbauarbeiten der Flut-Sicherungsmaßnahmen begonnen. Das kann laut den Verkehrsbetrieben bis zu zwölf Stunden dauern.
16 Einsätze in Zusammenhang mit Unwettern für Wiener Berufsrettung
Die Berufsrettung Wien absolvierte bisher insgesamt 16 Einsätze, die unmittelbar mit den Unwettern zusammenhingen, "viele davon als Hilfeleistung für die Berufsfeuerwehr", sagte Rettungssprecher Daniel Melcher am Montagvormittag der APA. Darunter fiel beispielsweise die Evakuierung mehrerer Häuser wegen des über die Ufer getretenen Wienflusses bei der Ludwiggasse in Penzing am Samstag. Dort wurden zwei der betroffenen Bewohner durch die Berufsrettung betreut.
Insgesamt gab es laut dem Sprecher bisher in Wien neun Leichtverletzte im Zusammenhang mit der Witterung. Dabei habe es sich durchwegs um Personen gehandelt, die etwa durch eine Windböe umgestoßen wurden oder bei Nässe zu Sturz kamen und sich dabei Prellungen und Abschürfungen zuzogen. Abseits solcher Unwetterfolgen absolvierte die Berufsrettung am Samstag rund 840 und am Sonntag 700 "normale" Einsätze.
Über 1.000 Einsätze für Wiener Berufsfeuerwehr
Die Berufsfeuerwehr Wien hat innerhalb von 24 Stunden bis Montagfrüh mehr als 1.300 Einsätze abgearbeitet. Zu Spitzenzeiten langten mehr als 100 Einsatzanforderungen pro Stunde bei der Feuerwehr ein. Die Einsätze waren etwa zu zwei Dritteln auf den Niederschlag und zu einem Drittel auf den Wind zurückzuführen. Es handelte sich dabei etwa um Einsätze wegen umgestürzter Bäume oder Wassereintritte in Kellern, berichtete Feuerwehrsprecher Gerald Schimpf.
Am Nachmittag wird auch wieder der Wiener Krisenstab über die Situation beraten. Im Anschluss an die Sitzung wird um 15.30 Uhr eine Pressekonferenz (im Amtsgebäude Friedrich-Schmidt-Platz 3, Anm.) stattfinden. Teilnehmen werden daran Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).
Live-Ticker zu Unwettern in Österreich
(APA/Red)