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Holocaust-Gedenktag in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen

Am Bild ist die Aussenansicht des KZ Ausschwitz im Januar 1945 zu sehen. Am Donnerstag riefen Politiker in Österreich anlässlich des Holocaust-Gedenktages zu Erinnerung an die Opfer der NS-Zeit auf.
Am Bild ist die Aussenansicht des KZ Ausschwitz im Januar 1945 zu sehen. Am Donnerstag riefen Politiker in Österreich anlässlich des Holocaust-Gedenktages zu Erinnerung an die Opfer der NS-Zeit auf. ©AP Photo/Archiv
Am Donnerstag erinnern zahlreiche Politiker zum Internationalen Holocaust-Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus.

Man müsse dafür sorgen, "dass Menschenverachtung, Sündenbockdenken und Gewalt niemals wieder als politisches Instrument eingesetzt werden", betonte Bundespräsident Alexander Van der Bellen in einer Stellungnahme auf Facebook. Man werde weiterhin gegen jede Form des Antisemitismus kämpfen, versicherte Kanzler Karl Nehammer (ÖVP).

Holocaust-Gedenktag in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen

Der Internationale Holocaust-Gedenktag erinnert an die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz. "Wir gedenken heute der Millionen Menschen, die von den Nationalsozialisten vertrieben, gefoltert und ermordet wurden", schrieb Van der Bellen. "Es ist unser Wille und unsere Verpflichtung, die Erinnerung an die Opfer zu bewahren. Und es ist unser Wille und unsere Verpflichtung, daran zu erinnern, dass nicht nur die Opfer, sondern auch die Täter und Täterinnen Teil unserer Gesellschaft und von ihr geprägt waren." Man werde dem Andenken der Opfer nur gerecht, wenn man Antisemitismus und Rassismus entschieden entgegentrete.

Nehammer und Kogler mit "We remember"-Schildern

Regierungsmitglieder von Kanzler Nehammer und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) abwärts zeigten sich auf diversen Social Media Plattformen mit "We remember"-Schildern. "Die Zeit des grausamen NS-Terrorregimes zählt zu den dunkelsten Kapiteln der österreichischen und europäischen Geschichte", betonte Kanzler Nehammer auf Facebook. "Wir werden weiterhin gegen jede Form von Antisemitismus kämpfen - denn Hass hat in unserer Gesellschaft keinen Platz", versicherte er. "Die Gräueltaten des Nationalsozialismus dürfen sich nie mehr wiederholen. Daher haben wir die Pflicht, neu aufkeimendem Antisemitismus und Hass Einhalt zu gebieten", mahnte auch Kogler in einem Beitrag.

Karner sieht Errichtung einer Gedenkstätte in Gusen als wichtig

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) bezeichnete die Errichtung einer Gedenkstätte im ehemaligen KZ Gusen als eine wichtige Maßnahme zur Stärkung einer lebendigen Erinnerungskultur. Der Ankauf der verbliebenen Teile des ehemaligen KZ Gusen wurde Ende Dezember 2021 abgeschlossen, teilte er in einer Aussendung mit. "Nur durch eine lebendige Erinnerungskultur in den Schulen und auch in der Wissenschaft können wir dafür sorgen, dass sich solche Verbrechen nie wieder wiederholen", erklärte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP).

"Kampf gegen Antisemitisus hat nichts an Aktualität verloren"

"Der Kampf gegen Antisemitismus hat leider nichts an Aktualität verloren", verwies Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) in einer Stellungnahme auf die Demonstrationen von Corona-Impfgegnern, die dies "in erschreckender Art und Weise" zeigten.

Vergleich von Corona-maßnahmen mit Faschismus sei Verharmlosung

Der Vergleich von Corona-Maßnahmen mit totalitärer Politik oder gar dem Faschismus komme einer Verharmlosung der Nazi-Herrschaft gleich, kritisierte auch SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner in einer Aussendung. "Es beginnt mit der Sprache und mit Symbolen - überall, auf der Straße, im öffentlichen Raum, im privaten Bereich, im Parlament. Wir alle sind aufgefordert, achtsam zu sein." Es dürfe null Toleranz gegenüber Antisemitismus, Ausgrenzung und Hass geben. "Gerade in einer Zeit der globalen Verunsicherung durch die Pandemie, in der zunehmend antisemitisches Gedankengut verbreitet wird, ist es unabdingbar, dass wir uns an den Holocaust nicht nur erinnern, sondern auch Zivilcourage zeigen und zu widersprechen, wenn antisemitische oder fremdenfeindliche Worte fallen", meinte auch NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger.

Norbert Hofer (FPÖ) meldete sich mit einer Aussendung zu Wort

Seitens der FPÖ meldete sich der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer in einer Aussendung zu Wort. Es sei die Verpflichtung der Republik Österreich, "unsere jüdischen Mitbürger vor Angriffen und Anfeindungen zu schützen". Die Verbrechen des Nationalsozialismus dürften sich nicht wiederholen. "Wir müssen uns vor Augen halten, dass der Mensch unter bestimmten Voraussetzungen zu unfassbaren Taten fähig ist. Es ist eine Mischung aus Angst, Hass und Verblendung, die solche Entwicklungen möglich macht", meinte Hofer. "Es ist Aufgabe verantwortungsvoller Politik, Mut zu machen, Angst zu nehmen und Verführer bloßzustellen."

(APA/Red)

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