Live: HGM unter der Lupe - das sagt die Kommission

Der erste Bericht, der sich ausschließlich dem Saal "Republik und Diktatur" widmete, war bereits im Juni vorigen Jahres erschienen, nun wurden die Ausstellungsflächen im gesamten Haus unter die Lupe genommen. Im Herbst folgte der Rechnungshofbericht.

Ausstellung kritisiert

Als "nicht mehr zeitgemäß und insgesamt unzureichend" beurteilte die Expertenkommission den Ausstellungsteil "Republik und Diktatur" im Heeresgeschichtlichen Museum (HGM). Das geht aus dem vom Verteidigungsministerium beauftragten Evaluierungsbericht hervor, der der APA vorliegt.

Zwar fänden sich in der Schau keine "expliziten Hinweise auf antisemitische, rassistische oder rechtsextreme Inhalte", jedoch sei durch die Zusammenstellung der Objekte und deren "mangelhafte Kontextualisierung eine Missinterpretation der Inhalte möglich", heißt es in der Zusammenfassung des 9-seitigen Berichts. Empfohlen wird daher eine Neuaufstellung, von lediglich "objektbasierten Ad-hoc-Interventionen" wird abgeraten.

Rechtsdrall im HGM?

Im Jahr 2019 hagelte es außerdem schwere Vorwürfe gegen das Museum: Im Shop sollen rechtsextreme Literatur und Spielzeug-Wehrmachtspanzer zum Kauf angeboten werden.

Laut Zeitungsberichten sollen in dem Museum auch einige Burschenschafter tätig sein. Der für die Provenienzforschung zuständige Historiker soll ein ehemaliger FPÖ-Mitarbeiter sein und seinen Doktor beim FPÖ-nahen Historiker Lothar Höbelt gemacht haben.

Der Mann soll vor seiner Zeit beim HGM auch für den umstrittenen früheren Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf (FPÖ) gearbeitet haben und auf Wikipedia Fotos von problematischen Ausstellungsstücken ohne Einordnung präsentiert haben. Außerdem soll das Museum Besucherzahlen verfälscht haben.

(APA/red)