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LIVE-Blog zur Ukraine am Donnerstag: Ukrainische Armee hält in Charkiw Stellung

LIVE-Blog zum Krieg in der Ukraine am Donnerstag.
LIVE-Blog zum Krieg in der Ukraine am Donnerstag. ©RONALDO SCHEMIDT / AFP
Russland setzt seinen Angriff in der Ukraine am Donnerstag fort. In der Region Charkiw kam es zuletzt zu schweren Kämpfen, die ukrainische Armee halte aber die Stellung und füge den russischen Truppen Verluste zu. Wir berichten von den Geschehnissen des Tages im LIVE-Blog.

Durch Beschuss sind in der Region Charkiw ukrainischen Angaben zufolge mindestens drei Menschen getötet und sechs verletzt worden. Die örtliche Verwaltung machte in der Nacht auf Donnerstag Russland für die zivilen Opfer verantwortlich.

LIVE-Blog zum Krieg in der Ukraine am Donnerstag

Tote und Verletzte durch russischen Beschuss in Region Charkiw

Zwei der sechs Verwundeten seien schwer verletzt, teilte der regionale Militärchef Oleg Synegubow mit. Das russische Militär habe Artillerie und Mörser eingesetzt. Die ukrainische Armee halte die Stellung und füge dem "Feind" Verluste zu.

Mehrere Russen seien gefangen genommen worden, hieß es. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden. Präsident Wolodymyr Selenskyj würdigte unterdessen die pro-ukrainische Protestkundgebung im eroberten Cherson, die nach Angaben des ukrainischen Generalstaatsanwalts von russischen Kräften mit Tränengas und Blendgranaten aufgelöst wurde. "Ich bin allen dankbar, die nicht aufgegeben haben, die protestieren, die die Besatzer ignorieren und den wenigen Menschen, die zu Kollaborateuren geworden sind, zeigen, dass es für sie keine Zukunft gibt", so Selenskyj.

Mehrere Raketenangriffe auf Cherson

Kurz nach seiner Ansprache meldete die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf Sicherheitskreise, die Ukraine habe am Mittwochabend drei Raketen auf den Südteil der Stadt abgefeuert, zwei davon seien von russischen Besatzungstruppen abgeschossen worden. Ein RIA-Korrespondent vor Ort hatte zuvor von einer Serie schwerer Explosionen in der Nähe des Fernsehzentrums berichtet.

In der Region Sumy berichtete die lokale Verwaltung über mehr als 50 Einschüsse von Mörsern. Von Opfern sei nichts bekannt, so ein Behördensprecher. Auch aus Mykolajiw wurden Angriffe gemeldet. In der Nähe von Odessa schoss die Luftabwehr eine russische Spionagedrohne über dem Schwarzen Meer ab, wie die ukrainische Armee mitteilte.

Ukraine stehe "vor extrem schwierigen Woche"

Der Ukraine stehen nach Worten von Verteidigungsminister Oleksij Resnikow "extrem schwierige Wochen" bevor. Russland habe Truppen für eine "großangelegte Offensive im Osten der Ukraine" zusammengezogen und werde "versuchen, so viel Leid wie möglich zuzufügen", postete Resnikow auf Facebook.

Mehr als zwei Monate nach dem Beginn des Angriffskrieges hat die russische Armee zuletzt ihre Angriffe im Osten und Süden der Ukraine verstärkt. Kiew räumte ein, dass die russischen Streitkräfte im Osten vorgerückt seien und mehrere Dörfer im Donbass eroberten hätten.

Kiew beobachtet Lage in Transnistrien aufmerksam

Nach Berichten über Explosionen in Transnistrien beobachtet die ukrainische Regierung die Lage in dem prorussischen Separatistengebiet in Moldau aufmerksam. "Wir haben Transnistrien immer als Brückenkopf betrachtet, von dem gewisse Risiken für uns ausgehen können", sagte Präsidentenberater Mychajlo Podoljak nach Angaben der Agentur Unian am Mittwochabend in Kiew.

Die ukrainische Führung sei sich der von Transnistrien ausgehenden Gefahren bewusst, weshalb in den ukrainischen Regionen Odessa und Winnyzja "unter dem Gesichtspunkt der Verteidigung alles gut durchdacht" sei. Podoljak schätzte die Zahl der von Russland kommandierten Soldaten in Transnistrien auf 1.500 bis 2.000. "Von ihnen sind 500 bis 600 Russen und der Rest Einheimische."

Die jüngsten Explosionen bezeichnete der Präsidentenberater als Versuch der Provokation. "Es ist alles so, wie es die Russische Föderation immer macht", meinte Podoljak.

UNO-Generalsekretär Guterres besucht Selenskyj in Kiew

UNO-Generalsekretär António Guterres setzt seine Vermittlungsreise im Ukraine-Konflikt fort und will am Donnerstag Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew treffen. Eines der Hauptthemen dürfte wie auch schon beim vorherigen Besuch in Moskau die Lage in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol sein, wo ukrainische Truppen und Zivilisten von der russischen Armee eingekesselt sind.

In Kiew ist auch ein Treffen mit Außenminister Dmytro Kuleba geplant - danach ein Besuch an einem noch unbekannten Ort außerhalb der Hauptstadt. Guterres' war nach Angaben der Vereinten Nationen am Dienstagabend mit dem Zug in Kiew angekommen.

Zuvor hatte er in Moskau Kremlchef Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow getroffen. Putin hatte dabei nach Darstellung der UNO eine Rolle der Vereinten Nationen bei der Evakuierung von Mariupol als Möglichkeit bezeichnet. Der Präsident habe "grundsätzlich" der Beteiligung von UNO und Rotem Kreuz zugestimmt, hieß es. Guterres kritisierte mehrfach die russische Invasion in die Ukraine und forderte eine Waffenruhe.

(APA/Red)

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