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LIVE-Blog zur Ukraine am Donnerstag: Russland nahm Cherson ein

Cherson ist die erste ukrainische Großstadt, die Russland einnehmen konnte.
Cherson ist die erste ukrainische Großstadt, die Russland einnehmen konnte. ©REUTERS (Symbolbild)
Die russische Armee hat wohl mit der Hafenstadt Cherson die erste Großstadt der Ukraine erorbert. Wir berichten im LIVE-Blog von den Geschehnissen.

Die Regionalverwaltung bestätigte in der Nacht zum Donnerstag eine entsprechende russische Meldung. Nach Angaben des britischen Geheimdienstes ist die militärische Lage in der Stadt noch unklar. Unterdessen meldete Russland die Einkesselung der Stadt Mariupol. Die Angriffe auf Kiew wurden fortgesetzt.

Bestätigung von ukrainischer Seite

Die ukrainischen Behörden bestätigten in der Nacht auf Donnerstag die Einnahme der Hafenstadt Cherson im Süden der Ukraine durch die russische Armee. Regionalverwaltungschef Gennady Lakhuta schrieb in der Nacht auf Donnerstag im Mitteilungsdienst Telegram, russische Besatzer seien in allen Teilen der Stadt und "sehr gefährlich".

Nach Angaben des britischen Geheimdienstes ist die militärische Lage in der Stadt noch unklar. Einige russische Truppen seien in die Stadt vorgerückt, heißt es in einem aktuellen Lagebericht. Das russische Verteidigungsministerium hatte am Mittwoch erklärt, Cherson sei eingenommen. Ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sagte jedoch, die Stadt am Schwarzen Meer werde weiterhin verteidigt. Am späten Mittwochabend erklärte der Bürgermeister Igor Kolychajew, russische Truppen seien in den Straßen der Stadt und in das Ratsgebäude eingedrungen.

Prorussische Separatisten sollen vorgestoßen sein

Unterdessen sollen prorussische Separatisten nach russischen Angaben weiter vorgestoßen sein. Die strategisch wichtige südukrainische Hafenstadt Mariupol sei nun eingeschlossen, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, russischen Agenturen zufolge am Donnerstag. Der Gouverneur der Region Donezk teilte unterdessen mit, dass es in der Hafenstadt Mariupol keinen Strom und keine Wasserversorgung mehr gibt. Mariupol war eines der ersten Ziele des russischen Angriffs auf die Ukraine. Mariupol am Asowschen Meer hat fast 450.000 Einwohner.

Im Osten hätten Separatisten mit Unterstützung der russischen Armee die Stadt Balaklija südostlich der Millionenstadt Charkiw sowie mehrere Siedlungen erobert, sagte Konaschenkow. Die Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen. In der Region Charkiw sind nach ukrainischen Rettungsdienst-Angaben zwischen Mittwoch und Donnerstag innerhalb von 24 Stunden 34 Zivilisten getötet worden.

Russland bestreitet

Russland bestreitet, Zivilisten ins Visier zu nehmen, obwohl es zahlreiche Berichte über zivile Opfer und den Beschuss von Wohngebieten gibt. Die russische Bombardierung von Charkiw, einer Stadt mit 1,5 Millionen Einwohnern, hat das Stadtzentrum laut Augenzeugen bereits in eine Trümmerwüste verwandelt. Die Ukraine fordert Korridore, durch die die Menschen mit Hilfsgütern versorgt werden können. Kinder müssten in Sicherheit gebracht werden, Lebensmittel, Medikamente und Rettungswagen seien dringend nötig, sagte ein Berater des ukrainischen Präsidenten.

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew kam es in der Nacht auf Donnerstag zu mehreren schweren Explosionen. Auf Videos, die in sozialen Netzwerken geteilt wurden, waren mächtige Detonationen zu sehen. Zunächst war unklar, ob es sich etwa um einen Luftangriff handelt und was die Ziele gewesen sein könnten. Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb im Nachrichtenkanal Telegram: "Der Feind versucht, in die Hauptstadt durchzubrechen."

Berichte über Kämpfe in Vororten von Kiew

Bereits zuvor war beim Einschlag eines Geschoßes südlich des Hauptbahnhofs von Kiew mindestens ein Mensch verletzt worden. Ukrainische Medien berichteten zudem über Kämpfe in Vororten der Millionenstadt. Dabei soll ein russisches Flugzeug abgeschossen worden sein.

(APA/Red)

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