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LIVE-Blog zur Ukraine am Donnerstag: Russische Konvois am Weg in Südosten

LIVE-Blog zum Ukraine-Krieg am Donnerstag.
LIVE-Blog zum Ukraine-Krieg am Donnerstag. ©REUTERS/Alexander Ermochenko
Russische Streitkräfte sollen sich auf den Weg in den Südosten der Ukraine machen. Laut Präsident Selenskyj will man dort die Einwohner in ihre Reihen holen. Wir berichten von den Geschehnissen den Tages im LIVE-Blog.

Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj machen sich immer mehr russische Militär-Konvois auf den Weg in den Südosten der Ukraine. Raketen-, Bomben- und Artillerieangriffe würden von den Angreifern weiter fortgesetzt, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Mittwoch.

Zusätzlich versuchten die Russen offenbar, ukrainische Bewohner in den vorübergehend besetzten Gebieten in Bezirken der Regionen Donezk und Luhansk mobil zu machen. "Sie versuchen, Einwohner der südlichen Regionen unseres Landes in ihre Reihen zu holen", so der Präsident.

LIVE-Blog zum Ukraine-Krieg am Donnerstag

Viele intakte Sprengsätze im Norden der Ukraine von russischen Truppen

Im Norden des Landes sollen Russische Truppen indessen große Mengen an nicht explodierten Sprengvorrichtungen hinterlassen haben. Zehntausende nicht detonierter Granaten oder Minen seien in dem Gebiet, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Videobotschaft in der Nacht zu Donnerstag. Die Minenräumung dauere an, Bewohnerinnen und Bewohner, die dorthin zurückkehrten, müssten äußerst vorsichtig und aufmerksam sein.

Indessen hat Selenskyj Polen, Lettland, Litauen und Estland nach einem Besuch ihrer Staatspräsidenten in Kiew für ihren Einsatz für die Ukraine gelobt. Der Besuch der Präsidenten der "vier Staaten - Freunde der Ukraine" am Mittwoch sei nützlich und fruchtbar gewesen, sagte Selenskyj. Es seien die Präsidenten jener Länder gewesen, die der Ukraine vom ersten Tag an geholfen hätten, die nicht gezögert hätten, Waffen an Kiew zu liefern und keine Zweifel an Sanktionen gegen Russland gehabt hätten.

Der polnische Präsident Andrzej Duda hat in einem gemeinsamen Pressestatement mit Selenskyj den russischen Angriffskrieg als Terrorismus bezeichnet. "Das ist kein Krieg, sondern Terrorismus", so Duda laut Informationen der staatlichen ukrainischen Nachrichtenagentur. "Wenn jemand Flugzeuge und Soldaten schickt, um Häuser zu bombardieren und Zivilisten zu töten, ist das kein Krieg. Es ist Grausamkeit, Banditentum und Terrorismus," so Duda weiter.

Russisches Kriegsschiff schwer beschädigt: Moskau dementiert Sinken

Das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte ist nach einer Explosion schwer beschädigt - laut dem ukrainischen Präsidentenberater Olexij Arestowytsch ist der Raketenkreuzer "Moskwa" sogar gesunken. Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor erklärt, ein Feuer habe die Explosion von Munition an Bord verursacht. Der Gouverneur der ukrainischen Region um den Schwarzmeerhafen Odessa behauptete dagegen, das Schiff sei von zwei ukrainischen Raketen getroffen worden.

"Wo ist die "Moskwa"? Sie ist gesunken", schrieb Arestowytsch am Donnerstag auf Twitter und bei Telegram. Bestätigungen für diese Behauptung lagen aber zunächst nicht vor. Das ukrainische Fernsehen griff Arestowytschs Tweet trotzdem auf. Russland sprach lediglich von schweren Schäden.

Moskau dementierte postwendend: Das Feuer ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums eingedämmt, das Kriegsschiff werde nun zum Hafen zurückgeschleppt, die Besatzung sei auf anderen Schiffen untergebracht worden. Die wichtigsten Waffen der "Moskwa" seien nicht beschädigt worden, das Schiff laufe auch nicht Gefahr zu sinken.

Die Ukraine nannte unterdessen als Grund für die schwere Beschädigung des russischen Flaggschiffes einen Angriff des ukrainischen Militärs. Wie der Gouverneur der Region um die Hafenstadt Odessa, Maxim Marchenko, in einem Online-Post erklärte, ist die "Moskwa" von zwei ukrainischen Neptun-Marschflugkörpern getroffen worden. Beweise nannte er allerdings nicht. Das ukrainische Verteidigungsministerium reagierte bisher nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

Über 500 Matrosen nach Explosion von Schiff envakuiert

Das Kriegsschiff habe eine Besatzung von mehr als 500 Matrosen, sagte der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch am Mittwoch in einem Interview. Es wiegt rund 11.500 Tonnen.

Die "Moskwa" soll unter anderem an der Eroberung der ukrainischen Schlangeninsel zu Kriegsbeginn vor knapp sieben Wochen beteiligt gewesen sein. Russischen Nachrichtenagenturen zufolge ist die 1983 in den Dienst der Schwarzmeerflotte gestellte "Moskwa" unter anderem mit 16 Anti-Schiffs-Marschflugkörpern vom Typ "Vulkan" ausgestattet, die eine Reichweite von mindestens 700 Kilometern haben.

Weitere Fluchtkorridore für Zivilisten geplant

Heute sollen nach Angaben der stellvertretenden ukrainischen Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk neun Fluchtkorridore zur Evakuierung von Städten im Osten des Landes geöffnet werden. Eine der Routen soll demnach aus Mariupol führen. Weitere seien unter anderem für die Städte Berdjansk, Tokmak und Enerhodar vorgesehen. Die Korridore sollen öffnen, sofern die russischen Truppen ihren Beschuss einstellen, erklärt Wereschtschuk.

(APA/Red)

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