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Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki im Alter von 93 Jahren verstorben

Der verstorbene Marcel Reich-Ranicki
Der verstorbene Marcel Reich-Ranicki ©DAPD
Publizist und Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki ist tot. Er erlag im Alter von 93 Jahren seinem Krebsleiden, wie FAZ-Mitherausgeber Frank Schirrmacher am Mittwochnachmittag im Kurznachrichtendienst Twitter vermeldete.

Der in Polen gebürtige Reich-Ranicki hatte nahezu eine Alleinstellung als einflussreicher, profiliertester Literaturkritiker im deutschsprachigen Raum inne. Seit März 2013 war bekannt, dass er an Krebs erkrankt war.

Frank Schirrmacher, stellvertretender Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, gab auf Twitter den Tod Reich-Ranickis bekannt und konstatierte: “Wir trauern alle. Noch vor 2 Stunden habe ich ihn besucht.”

Reich-Ranicki: Kritiker und Holocaust-Überlebender

Geboren wurde Reich-Ranicki am 2. Juni 1920 im polnischen Wloclawek. Größte Bekanntheit erlangte er durch die höchst erfolgreiche TV-Sendung “Das Literarische Quartett”, der er zwischen 1988 und 2001 als Kritiker an der Seite von Hellmuth Karasek und der Wiener Kritikerin Sigrid Löffler vorstand.

Zu den Stationen seines bewegten Lebens gehörte auch, dass er unter deutscher Besatzung unter anderem im Warschauer Ghetto leben musste seine , wo er 1942 seine Frau Teofila geheiratet hat, mit der er bis zu ihrem Tod 2011 verbunden blieb. 1943 gelang dem Paar die Flucht – kurz vor der Ermordung aller Insassen.

Als streitbarer Publizist meldete sich Reich-Ranicki bis zuletzt in öffentlichen Debatten zu Wort.

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