Und auch was sich sonst noch dort und anderswo abspielt, beschreibt Stephan Alfare mit hellem, nicht immer liebevollem, aber niemals zynischem Blick. Spielte die Geschichten des Vorarlbergers bislang meistens in Wien, so wird nun seine Heimat – genau genommen die Gegend zwischen Bregenz, Dornbirn und Götzis – Literaturlandschaft. Das Schafferhaus heißt der neue Roman, der nun vorliegt. In Bregenz gibt es heute die erste Lesung daraus, in Götzis wird ein Präsentationsfest vorbereitet.
Geschätzte Sprache
Jene, die sich betroffen fühlen könnten, haben bereits das Manuskript gelesen. Natürlich ist dieses Buch auch autobiographisch, bestätigt Stephan Alfare. Literaturkenner wissen ohnehin, dass nicht alles für bare Münze zu nehmen ist. Sie schätzen Alfares Sprache. Sie ist nahe bei den Menschen, befand jene Jury, die ihn vor ein paar Jahren für das Literaturstipendium des Landes vorschlug. Damals schon überzeugten ein paar Passagen aus dem Schafferhaus.
Inzwischen schreibt der Autor längst über seine Zeit als Lohnarbeiter in Griechenland oder der Türkei. Dorthin hatte es ihn verschlagen, nachdem er dem Bundesheer entfliehen wollte.
Für Alfare hätte sich bestenfalls im Bereich der Musik noch eine Berufsmöglichkeit ergeben, mit dem Schreiben hat er bereits als Jugendlicher begonnen. Jobs – unter anderem im Buchhandel oder auf Baustellen – dienten lediglich dem Broterwerb, die Kasernenhierarchie kam für den Schriftsteller nicht in Frage.
Später war er, wie die Leser seiner Bücher wissen, als Sargträger in Wien tätig.
Hier und überall
In der Zwischenzeit wurde er zum Bachmann-Wettbewerb nach Klagenfurt geladen. Dort gab es für seinen Beitrag zwar noch keinen Preis, aber eine durchaus positive Bewertung der renommiert besetzten Jury.
Wenn der Roman Das Schafferhaus auch in Vorarlberg spielt, leitet sich der Name von einem Haus im Burgenland ab. Stimmt ja auch, dass sich die Geschichten, die Alfare hier erzählt, überall abspielen könnten. Sein Werk wird deshalb auch weitere Verbreitung finden.
Im Rahmen der Aktion Österreich liest gibt Stephan Alfare heute, 17. Oktober, 20 Uhr, in der Landesbibliothek in Bregenz Einblick in das Buch Das Schafferhaus. In Götzis ist ein Buch-Präsentationsfest in Planung.
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