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Liquid Extasy - was ist das?

GHB oder Liquid Extasy, das könnte die in den Stadtbahnbögen unter die Getränke gemischte Substanz sein. Korrekt heißt die Substanz 4-Hydroxybutansäure, veraltet auch Gamma-Hydroxy-Butansäure oder Gamma-Hydroxy-Buttersäure. Doch was ist das?

GHB oder Liquid Extasy ist eine Carbonsäure mit der Summenformel C4H8O3. Neben der freien Säure werden auch ihre stark hygroskopischen Natrium- und Kaliumsalze als GHB bezeichnet.

GHB ist eng verwandt mit dem menschlichen Neurotransmitter Gamma-Aminobuttersäure (GABA) und ist zugleich ein eigenständiger Neurotransmitter im menschlichen Körper.

GHB wurde auch in der Medizin als Narkotikum genutzt und ist immer noch als verschreibungspflichtiges Medikament im Handel. Seit Ende der 1990er Jahre wird die Substanz verstärkt als Partydroge genutzt.

Schon 1960 erfunden

GHB wurde erstmals im Frühjahr 1960 synthetisiert. Die Synthese erfolgte durch den Chemiker und Pharmakologen Camille Georges Wermuth im Auftrag der französischen Marine. Der Erfinder von GHB ersetzte die Aminogruppe des GABA-Moleküls durch eine Hydroxylgruppe und machte so das Molekül (GHB) für die Blut-Hirn-Schranke, die uns normalerweise vor Auswirkungen von Giftstoffen auf Gedächtnis und Denkprozesse schützt, passierbar.

In den 1960er und 1970er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde GHB intensiv als Narkotikum genutzt, aber auch als Hilfsmittel zum Alkoholentzug, zur Behandlung der Narkolepsie und als Nahrungsergänzung für Sportler.

Aufgrund extremer Wechselwirkungen mit anderen Substanzen (z.B.: Alkohol, Milch) und seiner relativ geringen therapeutischen Breite wurde GHB weitgehend vom Markt verdrängt.

Wirkung

In niedrigen Dosen von circa 0,5 g bis 1,5 g dominiert der stimulierende Effekt. GHB wirkt dann angstlösend, leicht euphorisierend und sozial öffnend.

In höheren Dosierungen bis circa 2,5 g tritt außerdem eine aphrodisierende Wirkung hinzu.

In noch höheren Dosen wirkt GHB stark einschläfernd. Auch aufkommender Brechreiz wird häufig beschrieben.

Überdosierungen können zu plötzlichem Koma führen. Im Koma-Zustand ist die betreffende Person kaum zu wecken, wacht aber nach circa 3 bis 4 Stunden erfrischt und ausgeschlafen wieder auf.

Tödliche Gefahr: Die Mischung mit Alkohol

Überdosierungen aufgrund von GHB-Monokonsum sind verhältnismäßig unproblematisch. Sehr gefährlich jedoch ist die Kombination mit Alkohol, atemdepressiv wirkenden Medikamenten, Drogen wie Valium. Aufgrund von Wechselwirkungen zwischen GHB und Alkohol respektive Medikamenten kann es nicht nur zu Übelkeit und Erbrechen kommen, sondern auch zu lebensbedrohlichen Atemdepressionen und Herzrhythmusstörungen.

Als besonders heimtückisch gilt der Mischkonsum von GHB und Alkohol, da diese Kombination bei vielen Konsumenten einerseits stark übelkeitserregend wirkt und andererseits rasch einen Tiefschlaf hervorruft mit der Folge, dass die Konsumenten im Schlafzustand plötzlich erbrechen und, wenn niemand rasch Hilfe leisten kann, an ihrem Erbrochenen ersticken.

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