Der Kompromiss sieht vor, dass der Nordteil des Westringes sowie beim 4,3 Kilometer langen Südteil die Brücke über die Westbahn vorerst nicht errichtet werden und die bestehende belassen wird sowie Land und Stadt insgesamt 15 Prozent zu den Baukosten zuschießen. Sofort nach dem Vorliegen der notwendigen Bescheide unter anderem über den positiven Abschluss der UVP sollte 2014 oder 2015 zuerst mit dem Bau der im Projekt enthaltene Brücke über die Donau begonnen werden.
Beide Politiker wehrten sich gegen die Formulierungen “Westring light” oder “Sparvariante”. Der Südteil werde zu 95 Prozent genau so gebaut, wie er geplant wurde. Dobusch stellte zudem fest, Land und Stadt hätten die Nordspange und die Westbrücke von sich aus nie verlangt. Das sei von der Asfinag gekommen, weil man diese geplante Autobahn mit der bestehenden Mühlkreisautobahn verbinden wollte.
Mit der jetzigen Version ohne Nordspange falle das Argument der Gegner weg, dass eine Transitautobahn beabsichtigt sei. Sie solle vielmehr als Pendlerstrecke das Problem des Zielverkehrs in die Stadt mit täglichen Staus in der Rudolfstraße in Urfahr, auf der Nibelungenbrücke über die Donau, beim Römerbergtunnel und in der Westtangente lösen. Die UVP werde dadurch auch leichter. Denn die Straße bringe entgegen der Befürchtungen der Gegner eine Verkehrsentlastung und damit auch weniger Feinstaubbelastung.
Hiesl kündigte an, über die Ergebnisse des Westring-Gipfels am vergangenen Montag werde eine politische Vereinbarung, die auch einen Zeitplan enthalten werde, formuliert und unterzeichnet. Damit werde der Kompromiss mit einem erhöhten Verbindlichkeitscharakter versehen. Die Vereinbarung sei auch notwendig für die entsprechenden Asfinag-Beschlüsse. Da bei der Einigung in Wien die Bundesseite von Bundeskanzler Werner Faymann abwärts vertreten gewesen sei, rechne er mit der Einhaltung aller Zusagen, so Hiesl. Dobusch ergänzte: “Ich glaube fest daran, dass das was wird.”