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Linz 2009 "So viele Vorurteile gegen unsere Stadt"

Wien/Linz - Begrüßt von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer präsentierte sich am Donnerstag, Nachmittag die Kulturhauptstadt Linz 2009 in der Säulenhalle des Parlaments in Wien.

An den Säulen der Ringstraßen-Fassade verwies bereits die blau leuchtende Lichtinstallation „Donauwasser“ der Künstlerin Waltraud Cooper, die die Zahl 2009 als Strichcode darstellt, auf die Veranstaltung.

Multimedial unterstützt – und von einer musikalischen Intervention von Günther Gessert, Manfred Rußmann und Dietmar Bruckmayr begleitet – präsentierte sich Linz als „starke Stadt“, die Lebensqualität biete und sich mit Begeisterung auf das Kulturhauptstadtjahr vorbereitet und es dabei versteht, Vergangenheit und Zukunft zu verbinden. Das Ars Electronica Center (AEC) zeigte u.a. sein WikiMap-Projekt und eine von Klaus Obermaier entwickelte „Strawinsky-Installation“, ebenso wurde etwa auf die Aufarbeitung der NS-Zeit verwiesen. Schon im Herbst 2008 soll eine Ausstellung zum „Kulturleben im Nationalsozialismus“ durchgeführt werden.

Der Linzer Bürgermeister Franz Dobusch (S) freute sich, dass die Parlamentspräsidentin die Idee für eine Präsentation der Landeshauptstädte im Parlament gehabt und Linz als erste eingeladen habe: „Wir haben es ganz besonders nötig, uns österreichweit zu präsentieren, denn es gibt so viele Vorurteile gegen unsere Stadt, die gehören endlich einmal beseitigt. Wir hoffen, dass wie österreichweit unser Image verbessern und zeigen können, wie Linz heute wirklich ist.“

„Linz ist mit vielen Kultureinrichtungen nach dem Zweiten Weltkrieg nachgerüstet worden“, sagte Dobusch, dieser Prozess habe durch den Kulturhauptstadt-Titel neue Dynamik bekommen. Im September werde etwa der 30 Mio. Euro teure Wissensturm, „eine Einrichtung für Bildung an sich“, in Betrieb genommen. Das Offene Kulturhaus werde ebenso wie das AEC erweitert, der Südflügel des Schlosses wieder aufgebaut und diene künftig dem Landesmuseum. „Was leider nicht mehr fertig wird, ist das neue Musiktheater. Die Manager der Kulturhauptstadt sagen allerdings: Seid froh, dann habt ihr für nachher auch noch ein großes Projekt.“ Kulturministerin Claudia Schmied (S) erinnerte daran, dass der Bund 20 Mio. Euro. in das Kulturhauptstadt-Projekt investiere.

„Die Kulturhauptstadt ist eine Aufforderung, eine Einladung an die Stadt, sich neu zu erzählen“, sagte Linz09-Intendant Martin Heller. „Linz ist Kultur und Industrie und Natur“ sei die kürzeste Erzählung dessen, was Linz ist. Doch es gebe keine verbindliche Vorstellung von Linz, „Es gibt unterschiedliche Linzen.“ Es gebe für 2009 kein Thema, aber einen Vorsatz: „Linz ist Gastgeberin Europas.“

Von dem Jahresprogramm, das in einem ersten Entwurf Ende Oktober, Anfang November präsentiert werde, griff Heller einige Beispiele heraus: Unter dem Titel „Turm-Eremit“ werde eine Rückzugsklause im Turm des Doms angeboten werden („dort kann man sich zurückziehen und in Schweigen üben“), im Projekt: „Extra Europa“ stünden mit Schweiz. Norwegen und Türkei Länder im Mittelpunkt, deren Verhältnis zu Europa ein anderes sei als jenes der Mitgliedstaaten der EU. „Parade“ stehe für ein Musikprojekt von Peter Androsch, das mit dem Linz-Marathon verbunden werde. „Und wir erklären den Pöstlingberg zum heiligen Berg“. Rund 1030 Projekteinreichungen sind bei Linz09 derzeit in Arbeit, 93 Vorprojektstudien wurden in Auftrag gegeben.

http://www.linz09.at

 

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