Die Nominierung des 72-jährigen ostdeutschen Schauspielers war erwartet worden. Der gebürtige Sachse und frühere Theaterdirektor tritt damit am 23. Mai gegen Amtsinhaber Horst Köhler und SPD-Kandidatin Gesine Schwan an. Allerdings gilt Sodann als chancenlos.
Jedoch verschlechtern sich mit seiner Bewerbung die Chancen für Schwan, die auf Stimmen der Linken angewiesen ist. In Deutschland wird der Bundespräsident nicht direkt vom Volk gewählt, sondern durch die Bundesversammlung aus den Abgeordneten von Bundestag und Bundesrat.
Möglich ist aber, dass Wahlleute der Linkspartei in einem zweiten oder dritten Wahlgang der Hochschulprofessorin Schwan ihre Stimme geben. Auch Bundespräsident Köhler muss somit um sein Amt bangen, da die CDU/CSU und FDP als Unterstützer seiner Wiederwahl in der Bundesversammlung nur über eine hauchdünne Mehrheit verfügen.
Die Nominierung Sodanns sei per Akklamation erfolgt, sagte Fraktionssprecher Hendrik Thalheim am Dienstag in Berlin. Sodann ist als “Tatort”-Kommissar Bruno Ehrlicher bekanntgeworden. Er sollte 2005 bereits für die Linke bei der Bundestagswahl antreten, zog seine Bewerbung dann aber zurück.