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Liga vor dem "Zusammenbruch"

Die Vereine versinken in Schuldenbergen, viele Profis müssen monatelang auf ihre Gehälter warten: Spaniens Primera Divison gerät immer tiefer in eine finanzielle Krise.

Die Profi-Klubs und die Fußballer sehen den Spielbetrieb “am Rande des Zusammenbruchs”. Die Spielergewerkschaft AFE drohte zum Beginn der neuen Saison mit einem Fußballer-Streik. AFE-Präsident Gerardo Gonzalez Movilla fordert, dass die Klubs den Profis ausstehende Gehälter nachzahlen oder den Spielern wenigstens entsprechende Garantien geben. Nach seinen Angaben schulden die Klubs ihren Kickern Gehaltszahlungen in Höhe von 45 Millionen Euro, doppelt so viel wie vor einem Jahr. Wenn die Zahlungen nicht bis Ende Juli beglichen werden, wollen die Spieler der ersten beiden Ligen in den Streik treten. Nach dem Reglement droht den Klubs, die die Gehälter ihrer Spieler nicht zahlen, der Zwangsabstieg.

Erstligist Atletico Madrid ist seinen Profis mehrere Monats-Zahlungen schuldig. Noch finsterer sieht es in der zweiten Liga aus. Die Spieler von Compostela erhielten in der gesamten Saison noch kein Geld – trotzdem schlagen sie sich wacker auf dem Platz und sicherten sogar den Klassenverbleib. Oviedo schuldet seinen Spielern die Gehälter seit Jänner. Und Gijon drehte seinen Profis sogar ungedeckte Schecks an, die von den Banken nicht eingelöst wurden.

Das Luxusleben hoch bezahlter Stars wie Ronaldo oder Zidane hat in Vergessenheit geraten lassen, dass der spanische Fußball neben der Glitzer-Welt von Real Madrid auch eine bittere Kehrseite hat. Die Klubs wissen nicht, wo sie das Geld hernehmen sollen. Sie ächzen unter einer Schuldenlast von 1,6 Milliarden Euro, die die Liga an den Rand des Bankrotts gebracht hat.

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