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Lifeball 2007 mit Staraufgebot

So schrill das Event jedes Jahr ist, heuer könnte die Liste der Promis auf dem Life Ball nicht bunter sein: Stars von Hollywoodschauspielerin Sharon Stone bis Pornostar Jenna Jameson.    

Auf einer Pressekonferenz in Wien verkündete Organisator Gery Keszler am Mittwoch, dass nicht nur Hollywoodschauspielerin Sharon Stone das Event am 26. Mai im Wiener Rathaus besuchen wird, auch Popsängerin Kelly Osbourne, Pornostar Jenna Jameson, Viktor Emanuel von Savoyen, der Enkel des letzten italienischen Königs, oder die Scissor Sisters haben ihr Kommen zugesagt.

Der Ball findet bereits zum 15. Mal statt. „Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich 15 Jahre Life Ball mache“, sagte Keszler. „Viel Hilfe konnte damit gemacht werden.“ Keszler trug bei der Pressekonferenz ein Hemd, das er am ersten Life Ball getragen hatte. „Das soll mir heute als Glücksbringer dienen.“ Der Ballvater brach während seiner Rede in Tränen aus, hatte er kurz davor an einen Freund erinnert, der am 5. Jänner an Aids gestorben war. Darauf folgte Minuten langes Schluchzen von Keszler. Erst Vizebürgermeisterin Renate Brauner übernahm das Wort: „Es ist gut, dass über so ein Thema noch immer emotional gesprochen wird.“

Das Event steht in diesem Jahr ganz im Zeichen von „Märchen“. Das Thema wird sich nicht nur in den vielfältigen Kostümen widerspiegeln, sondern sich auch wie ein roter Faden durch die Eröffnung ziehen. In vier Akten erzählt der erste Teil ein Märchen, dafür werden Werke aus der klassischen Musikliteratur bearbeitet, mit aktuellen Texten unterlegt und zu einer Geschichte verbunden. Dabei schlüpfen Promis in die Rollen von Märchenfiguren. Jazz Gitti ist als Frau Holle, Günther Tolar als Hexe, Tamee Harrison als Aschenputtel oder „Dancing Star“ Zabine als böse Stiefmutter zu sehen.

Nach den Reden von Bürgermeister Michael Häupl (S) und Keszler präsentiert „Starmaniac“ Eric Papilaya den diesjährigen Life Ball Song „Get A Life – Get Alive“. Mit dem Lied tritt Papilaya auch für die Qualifikation für den „Eurovision Song Contest 2007“ an.

Den Höhepunkt wird die Fashion Show vom amerikanischen Designer-Duo Heatherette alias Richie Rich und Traver Rains bilden, die mit ihrer T-Shirt- und Lederkollektion bekannt wurden. „Als die ersten Designer, die nicht aus Europa kommen, sind wir sehr stolz und aufgeregt, dass wir die Möglichkeit haben, die Heatherette-Welt am Life Ball zu präsentieren“, sagen die Designer. Musikalisch untermalt wird die Modenschau von Acts wie den Scissor Sisters oder den vor kurzem wiedervereinten No Angels.

Auf dem Laufsteg sind neben zahlreichen Models wie Anja Platzer, die österreichische Finalistin von „Germany’s Next Topmodel“ auch der deutsche Comedian Dirk Bach, das Playmate of the Century Gitta Saxx oder Dagmar Koller zu sehen. In die gute Sache stellt sich auch Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky (V). Ihre Bühnentauglichkeit hat Kdolsky ja schon bei einem Fest der CliniClowns, dieses Mal wird sie die Heatherette-Mode am Catwalk vorführen. In diesem Jahr wird das Event erstmals wie der Opernball live im ORF übertragen.

Seit 2005 zeichnen Aids Life und Swarovski am Ball mit dem Award „Life Ball Crystal of Hope“ eine Organisation für herausragende Projekte im Kampf gegen HIV/Aids aus. In diesem Jahr geht dieser Preis an die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung, die sich mit ihrem „Youth2Youth Project Uganda“ für die Aufklärung ugandischer Jugendlicher über die Ansteckungsrisiken einsetzt.

In Österreich sind 12.000 bis 15.000 Menschen mit HIV infiziert. Täglich stecken sich ein bis zwei Personen mit dem Virus an. Im Jahr 2006 wurden 442 Neuinfektionen festgestellt. Das ist gegenüber 2004 mit 453 Neuinfektionen ein Gleichstand auf hohem Niveau. Der erste Fall von Aids in Österreich liegt bereits über 20 Jahre zurück, aber die Krankheit ist bis heute nicht heilbar. „Wir glauben nicht daran, dass Aids heilbar ist und auch nicht daran, dass HIV nur Menschen einer bestimmten sozialen Schicht, Hautfarbe oder sexuellen Orientierung betrifft“, sagte Keszler. „Schon gar nicht glauben wir daran, dass sich die international verheerende Situation zum Besseren wenden könnte, wenn es uns nicht gelingt, in einem globalen Kraftakt die Politik wachzurütteln und zum entschlossenen Handeln zu animieren.“ Im vergangenen Jahr erbrachte der Life Ball einen Reinerlös von 1.076.547,86 Euro. Davon kommt jeweils die Hälfte nationalen und internationalen Projekten zu Gute.

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