Wegen “unabgesprochener und täglich wechselnder Einschränkungen der Berichterstattung durch den Veranstalter – unter anderem welches Team wann und von wo berichten darf, welche ORF-Sendung wo Exklusivität genießt, wann die Kameras abgedreht werden müssen, etc.”, wie es hieß. Ursprünglich hatte der öffentlich-rechtliche Sender für den Tag nach dem Society-Event ein “Heinzl am Life Ball” und ein “Seitenblicke Spezial” geplant.
Animositäten
Eine offizielle Stellungnahme zu den genauen Umständen der Programmabsagen gab es seitens des ORF am Freitag nicht, ORF-intern war die Rede von “unverständlichen persönlichen Attitüden und gewissen Animositäten”. Die ORF-Pressestelle teilte nur mir, dass eine Kommentierung der Vorkommnisse erst “für nach dem Life Ball geplant ist”.
Schon im Vorjahr gab es zwischen Veranstalter Gery Keszler und Society-Reporter Dominic Heinzl Animositäten. Keszler hatte Heinzl ausgeladen. Grund für die als überzogen kritisierte Maßnahme war die Berichterstattung Heinzls damaliger ATV-Sendung “Hi Society” ein Jahr davor gewesen. Ausgehend von einem “patscherten Sager” von Niki Lauda – der ehemalige Formel 1-Weltmeister hatte Besuchern des Festes in “Hi Society” eine Scheinmoral unterstellt – hätte Heinzl ein Bild gezeichnet, wo sich am Life Ball “50 Prozent HIV-infizierte auf die anderen stürzen und jeder mit einer HIV-Infektion nach Hause geht”, hatte Keszler die Maßnahme damals gerechtfertigt. Später versöhnte man sich mit einem öffentlichen Shakehands.