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Life Ball 2009 - "Prunken, ohne zu prahlen"

Die weltweite Wirtschaftskrise geht auch am Wiener Life Ball nicht spurlos vorüber. Das auftreiben von Sponsorengeldern ist dadurch auch für diesen Top-Event schwieriger geworden. Dennoch gibt sich Gery Keszler kämpferisch.

Die weltweite Wirtschaftskrise macht selbst vor dem so erfolgsverwöhnten Life Ball nicht halt. “Natürlich ist es auch für uns schwieriger geworden, Sponsorengelder zu lukrieren. Aber immer wenn die Zeiten hart werden, laufe ich zur Höchstform an”, gab sich der Organisator des Spektakels, Gery Keszler, im APA-Interview kämpferisch. Die Veranstaltung wird auf die Wirtschaftskrise ebenfalls Rücksicht nehmen: “Der Ball wird prunken, ohne zu prahlen.”

Zusätzlich zu den generell schwierigeren Umständen kämpft der Life Ball auch mit dem neuen Anti-Korruptionsgesetz. Waren etwa die VIP-Tische bisher immer Monate vor dem Event restlos ausverkauft, so zögern heuer Firmen offenbar, Geschäftspartner auf den Ball einzuladen. “Wir haben gegenüber dem Vorjahr bisher ein Minus von 130.000 Euro”, sagte Keszler. Dementsprechend kritisch sieht der Organisator auch die neuen Bestimmungen: “Ich verstehe nicht, was daran Korruption sein soll, wenn jemand auf dem Life Ball eine Flasche Sekt trinkt und gleichzeitig Flagge zeigen kann. Korruption ist, wenn ich Wochen auf der Jacht eines Geschäftspartners verbringe.”

Keszler will die Veranstaltung aber auf keinen Fall krank jammern. “Der Life Ball ist noch immer mit Abstand das trendigste Event in Wien, das auch international große Anerkennung genießt und weiterhin die Nummer Eins-Plattform für Firmen ist, sich medienwirksam zu präsentieren”, sagte der Organisator. “Außerdem hat die Geschichte gezeigt, dass besonders die Wiener in schwierigen Zeiten, die lautesten Feste feiern. Bestes Beispiel: der liebe Augustin”, so Keszler. Dies lasse sich auch am Verkauf der regulären Eintrittskarten ablesen: “Sie sind so begehrt wie niemals zuvor.”

Von medialen Erwartungen, auch 2009 ein neues Rekordergebnis einfahren zu müssen, will sich der Organisator nicht anstecken lassen. “Mir ist das völlig egal. Ich will genügend Kohle für all unsere Projekte aufstellen, der Rest ist mir wurscht”, betonte Keszler. Denn genau diese Projekte sind es auch, die den Organisator in schwierigen Zeiten anspornen: “Das erste Mal sehen wir wirklich Licht. Früher ging es nur darum, den Betroffenen mit Hospizplätzen und finanzieller Unterstützung, ein würdiges Sterben zu ermöglichen. Heute können wir dank der neuen Medikamente und Generika Leben retten und dem Massensterben in Afrika und Asien entgegenwirken.”

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