AA

Lieferstopp der NÖM-Milchbauern an Spar aufrecht

Der Lieferstopp der NÖM-Milchbauern an Spar ist aufrecht.
Der Lieferstopp der NÖM-Milchbauern an Spar ist aufrecht. ©REUTERS/Siphiwe Sibeko (Symbolbild)
Die Lieferanten der Molkerei NÖM AG, Mitglieder der MGN Milchgenossenschaft Niederösterreich, planen, ihre Lieferungen an Spar zu stoppen, bis Preisverhandlungen geklärt sind. Laut dem Geschäftsführer der MGN, Leopold Gruber-Doberer, haben alle anderen Handelsketten die erforderlichen Preiserhöhungen akzeptiert.
NÖM-Milchbauern stoppen Lieferungen an Spar

Gruber-Doberer erklärte, dass die Sendungen an Spar letzten Montag eingestellt wurden. Die Bauern liefern weiterhin Rohstoffe an die NÖM. Allerdings wurde die Molkerei angewiesen, Spar nicht mehr zu versorgen. "Wenn es keine Einigung gibt, bleibt der Lieferstopp aufrecht", stellte der Geschäftsführer der MGN klar. Die Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien als NÖM-Mehrheitseigentümer erklärte auf APA-Anfrage, dass man "volles Vertrauen in das Management der NÖM" habe. "Wir mischen uns in operative Entscheidungen nicht ein. Wir hoffen auf eine rasche Einigung im Sinne der Milchbäuerinnen und -bauern und der Konsumentinnen und Konsumenten", hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme.

Spar will Preissteigerungen bei Verhandlungen mit NÖM-Milchbauern nicht akzeptieren

In einer schriftlichen Reaktion am Montag verwies Spar darauf, dass die NÖM unter Androhung eines sofortigen Lieferstopps eine generelle Preiserhöhung im zweistelligen Prozentbereich auf das gesamte Sortiment gefordert habe, unabhängig davon, ob diese beim jeweiligen Produkt nachvollziehbar und somit gerechtfertigt sei. Dies sei im Sinne der österreichischen Konsumenten nicht akzeptiert worden.

Verhandelt würde ausschließlich mit Vertretern der NÖM AG, betonte Spar. Nachweislich seien die Preise für Futtermittel, wie beispielsweise für Mais, für Zucker, für Energie oder für diverse Rohstoffe, z.B. Verpackungsmaterial, zuletzt gesunken. "Daher können wir im Sinne der heimischen Konsumenten eine generelle, undifferenzierte und nicht nachvollziehbare Preiserhöhung auf das gesamte NÖM-Sortiment nicht akzeptieren." Bei ausgewählten Produkten, wie beispielsweise Butter, "bei denen eine Preiserhöhung nachvollziehbar war, konnten wir uns mit den heimischen Molkereien, und auch mit NÖM, auf eine entsprechende Einkaufs-Preiserhöhung einigen".

Die Handelskette sei "jederzeit bereit, die Gespräche auf Augenhöhe fortzuführen", hieß es weiter. Unterstrichen wurde, dass die Versorgung mit österreichischen Milchprodukten "jedenfalls sichergestellt" sei. Spar werde in der Region Niederösterreich/Wien von anderen Molkereien mit regionaler bzw. niederösterreichischer Milch und Milchprodukten beliefert.

Niederösterreichischer Bauernbund lässt rechtliche Schritte prüfen

Rückendeckung erhielten die Landwirte am Montag vom niederösterreichischen Bauernbund. Direktor Paul Nemecek lasse im Interesse der heimischen NÖM-Milchbauern mögliche rechtliche Schritte prüfen, wurde in einer Aussendung hervorgehoben. Solidarisch zeigte sich auch der ÖVP-Nationalratsabgeordnete Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. "Unsere Milchbauern liefern höchste Qualität und leisten 365 Tage im Jahr großartige Arbeit! Das verdient absolut mehr Wertschätzung."

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Österreich
  • Lieferstopp der NÖM-Milchbauern an Spar aufrecht
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen