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Lieferengpässe bei Impfstoffen

Apotheken behelfen sich in solchen Fällen mit ebenso wirksamen Alternativen.

Dornbirn Lieferengpässe bei Arzneimitteln sind heute keine Seltenheit mehr. Das Gegenteil ist der Fall. Beinahe täglich sind Apothekerinnen und Apotheker mit der Tatsache konfrontiert, vom Arzt verordnete Medikamente nicht sofort bereitstellen zu können. Als Hauptursachen werden die Globalisierung – es gibt in Europa schon fast keine Medikamentenproduktion mehr – und die Preise angegeben. So lässt sich in Deutschland mit Arzneimitteln deutlich mehr verdienen als in Österreich. Nicht nur Medikamente sind von dieser Entwicklung betroffen, sondern zunehmend auch Impfstoffe. Laut Silvia Rief-Kirsch von der Apotheke im Hatlerdorf (Dornbirn) sind derzeit drei Impfstoffe nicht verfügbar, und zwar gegen Hepatitis A, Pneumokokken und Keuchhusten. „Wir versuchen aber in jedem Fall eine gute Alternative anzubieten“, betont die Pharmazeutin. Dies geschieht stets in Absprache mit dem behandelnden Arzt. Damit kann einer möglichen Verunsicherung bei betroffenen Kunden wirksam vorgebeugt werden.

Rückkauf-Versuche

Die Apotheken bemühen sich, Lieferengpässe nicht zu Versorgungsengpässen werden zu lassen. „Das ist jedoch ein mühsames Thema“, bestätigt Silvia Rief-Kirsch. Impfstoffe machen da keine Ausnahme. Gibt es Mangel an einem Impfstoff, wird nach Alternativen gesucht, etwa indem einzelne Komponenten mit anderen Impfstoffen so kombiniert werden, dass sie zusammenpassen. Rief-Kirsch versucht auch, Impfstoffe zurückzukaufen, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet oder sie startet eine Anfrage, ob andere Hersteller das benötigte Serum vielleicht noch im Angebot haben. Reißen alle Stricke, erhalten Erwachsene einen Kinder-Impfstoff in der doppelten Dosis.

Frau Dr. Silvia Rief-Kirsch – Apotheke im Hatlerdorf (Dornbirn)

Vorgehen bei Engpässen

Von den Kunden werden die Beschaffungsprobleme ferngehalten. Das Problem löst Silvia Rief-Kirsch in Kooperation mit dem zuständigen Arzt. „Der Kunde wird angerufen, wenn der Impfstoff vorrätig ist“, erklärt sie und verweist noch darauf: „Vorbeugen ist immer besser als behandeln müssen.“ Die Therapie einer Hepatitis A beispielsweise sei eine ganz andere Dimension als sich dagegen mit einer Impfung zu wappnen.  In Zusammenarbeit mit dem Nationalen Impfgremium hat auch das Gesundheitsministerium Vorschläge zum Vorgehen bei Lieferengpässen von Impfstoffen erarbeitet. Darin sind ebenfalls gängige Alternativen aufgelistet.

Die Apothekerkammer als Standesvertretung fordert schon länger die Etablierung eines zuverlässigen Frühwarnsystems, um rasch und flexibel auf drohende Medikamentenengpässe reagieren zu können. Die Industrie wiederum müsse ihre globale Vernetzung nutzen, um Marktengpässe zu vermeiden und die ausreichende Versorgung mit Arzneimitteln zu gewährleisten.

Weitere Informationen bei den Vorarlberger Apothekerinnen und Apotheker.

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