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Liebespech nach Oscar-Gewinn

Ein 35 Zentimeter hoher und mit glänzendem Gold überzogener Mann ist Hollywood-Schauspielerin Reese Witherspoon geblieben. 

Den Oscar als beste Hauptdarstellerin hatte sich die 30-Jährige mit ihrem Auftritt als Country-Sängerin June Carter in der Johnny-Cash-Biografie „Walk The Line“ im vergangenen Frühjahr geholt. Dafür verlässt nun der Ehemann, Schauspieler Ryan Phillippe (32), nach sieben Jahren das gemeinsame Haus.

Anfang dieser Woche hat das Paar, Eltern von Tochter Ava (7) und Sohn Deacon (3), die Trennung bekannt gegeben. Hatte die australische Schauspielerin Abbie Cornish ihre Hände im Spiel, wie die Boulevardpresse eifrig spekuliert, oder hat der „Oscar-Fluch“ ein weiteres Opfer gefordert?

Die Trennung von Witherspoon und Phillippe ist binnen zehn Jahren die sechste Ehe oder feste Beziehung eines weiblichen Stars, die kurze Zeit nach dem Oscar-Gewinn in die Brüche geht. Im Frühjahr 2005 stand Hilary Swank mit der Oscar-Trophäe für „Million Dollar Baby“ noch strahlend neben Ehemann Chad Lowe. Zehn Monate später gaben sie die Trennung nach achtjähriger Ehe bekannt. Man muss dem Paar aber zugute halten, dass es Swanks ersten Oscar-Gewinn für „Boys Don’t Cry“ im Jahr 2000 zunächst scheinbar schadlos überstand.

Halle Berry und Ehemann Eric Benet gingen im gleichen Jahr ihres Oscar-Triumphes (2002) für „Monster’s Ball“ getrennte Wege. Julia Roberts, die noch am Arm ihres Verlobten Benjamin Bratt 2001 über den Roten Teppich ging und mit ihm ihren „Erin Brockovich“-Oscar feierte, gab ihm drei Monate später den Laufpass. Mit „Shakespeare in Love“ kam Gwyneth Paltrow 1999 zu Oscar-Ehren, doch ihre Liebe mit Ben Affleck ging mit dem Jahresende ebenfalls zu Ende. Besser hätte es für Helen Hunt mit „Besser geht’s nicht“ in Sachen Oscar 1998 nicht kommen können. Doch ihre langjährige Beziehung mit Hank Azaria geriet danach ins Schleudern. Ihre Ehe hielt nur ein Jahr und wurde im Dezember 2000 geschieden.

Nur Charlize Theron und Frances McDormand blieb ein Liebesdrama nach ihrem Oscar-Gewinn erspart. Theron, die 2004 die Trophäe für ihre Mörderinnen-Rolle in „Monster“ gewann, ist weiter mit ihrem irischen Kollegen Stuart Townsend verbandelt. McDormand (Oscar für „Fargo“ 1997) feierte mit Regisseur Joel Coen schon den 22. Hochzeitstag. Nicole Kidman war 2003 schon von Tom Cruise geschieden und ohne Freund, als sie den Oscar für „The Hours“ gewann.

Kriselt es schon in der Beziehung, gibt es natürlich gute Gründe für eine Trennung nach dem Oscar-Auftritt. Wer will schon auf dem Roten Teppich vor versammelter Weltpresse Tränen vergießen und über Liebeskummer reden. Witherspoon und Phillippe hatten nie eine rosige Hollywoodliebe vorgegaukelt. In Interviews sprachen sie offen über ihre Probleme. Doch Timing ist alles. Phillippe hatte gerade seine Werbetour für Clint Eastwoods Kriegsdrama „Flags of Our Fathers“ beendet, als das Ende seiner Beziehung Schlagzeilen machte.

Sollte es den „Oscar-Fluch“ tatsächlich geben, so haben einige Hollywood-Paare längst ein Schutzmittel entdeckt. Meryl Streep ist nach 13 Oscar-Nominierungen und zwei Gewinnen („Sophies Entscheidung“, „Kramer gegen Kramer“) bald 30 Jahre mit dem Künstler Don Gummer verheiratet. Susan Sarandon ist seit 1988 mit dem zwölf Jahre jüngeren Tim Robbins ohne Trauschein glücklich zusammen. Nach vier Oscar-Nominierungen kam sie unter der Regie ihres Lebensgefährten 1996 in dem Todesstrafen-Drama „Dead Man Walking“ zu Oscar-Ehren. Eines der langlebigsten Hollywood-Paare, Joanne Woodward und Paul Newman, können zusammen auf drei Oscar-Trophäen und fast ein halbes Ehe-Jahrhundert stolz sein.

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