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"Licht ins Dunkel": Fast 6 Millionen Euro

Mehr als 5,7 Millionen Euro für Familien und Kinder in Not konnten am Donnerstag beim Spendenmarathon für "Licht ins Dunkel" gesammelt werden. Damit sei das Niveau der Spenden des Vorjahres übertroffen worden, so der ORF.

Damit sei das Niveau der Spenden des Heiligen Abends des Vorjahres übertroffen worden, wie der ORF mitteilte. Von 09.05 Uhr früh bis 23.30 Uhr in der Nacht nahmen Bundesheersoldaten, unterstützt von zahlreichen Prominenten, die Spendenzusagen entgegen. 5.703.236,01 Euro war das Ergebnis, am 24. Dezember 2009 waren es 5.424.601,93 Euro gewesen.

Finanzminister Josef Pröll (V) überbrachte am Heiligen Abend Umwelt- und Tierschutzorganisationen erfreuliche Nachrichten. Er zeigte sich in der Sendung “Licht ins Dunkel” offen für eine Ausweitung der Spendenabsetzbarkeit. Derzeit können nur Spenden an mildtätige Organisationen sowie für Entwicklungs- und Katastrophenhilfe von der Steuer abgesetzt werden. Die dafür budgetierten 100 Mio. Euro werden allerdings bei weitem nicht ausgeschöpft. Es wäre also ein finanzieller Spielraum für eine Ausweitung auf Spenden für Umwelt- und Tierschutz da.

 Unzufriedenheit von Seiten der Opposition

Thema der Politikerrunde bei “Licht ins Dunkel” war natürlich auch das Budget. Kanzler Werner Faymann (S) argumentierte die Einsparungen beim Pflegegeld damit, dass Österreich trotzdem insgesamt mehr für Pflege ausgebe und mit dem geplanten Fonds die Situation für Pflegebedürftige und Angehörige verbessert werde. Der Haushalt müsse aber saniert werden, denn “nur wer stabile Finanzen hat, kann den Menschen etwas versprechen”, so der Kanzler.

Um zu verteilen, brauche man entweder Mehreinnahmen durch Wachstum oder die Wohlhabenden müssten stärker zur Kasse gebeten werden. Wenn man beides mache, werden “diese Wünsche und noch vieles mehr erfüllbar”, antwortete Faymann auf die Kritik, dass die Frist für den barrierefreien Umbau öffentlicher Gebäude verlängert wurde.

Die Chefs der Oppositionsparteien, Heinz-Christian Strache (F), Eva Glawischnig (G) und Josef Bucher (B) bekräftigten ihre Unzufriedenheit mit dem Budget. Strache fand es traurig, dass Menschen gerade zu Weihnachten mit Belastungen konfrontiert werden. Er nutzte den TV-Auftritt, um vor laufender Kamera eine 10.000 Euro Spende zu überreichen. Ob das eine Privatspende Straches oder eine Spende der Partei war, konnte man in der FPÖ  nicht genau sagen.

Schönborn: “Ermutigung zur Wahrheit”

Das Sparbudget war auch Thema in der Stellungnahme von Bundespräsident Heinz Fischer. Er sagte, dass dieses zwar zu spät, aber dennoch verfassungskonform zustande gekommen sei. Die Möglichkeit, dass er das Gesetz nicht beurkundet, besteht für das Staatsoberhaupt nur dann, wenn dieses nicht verfassungsmäßig zustande gekommen ist. Das sei aber nicht der Fall.

Kardinal Christoph Schönborn sprach am Heiligen Abend eine “Ermutigung zur Wahrheit” aus. So wie sich die Kirche im Missbrauchsskandal “traurigen Wahrheiten” stelle, sei in allen gesellschaftlichen Bereichen die “Wahrheit zumutbar”. Er ermutigte die Politik in der Sendung “Licht ins Dunkel” dazu, sich wichtigen Themen zu stellen, etwa der Frage nach der künftigen Pensionsfinanzierung und dem Schuldenabbau. Der Kardinal zeigte sich mit dem Umgang der katholischen Kirche in Österreich mit dem Missbrauchsskandal zufrieden. Er sprach von einer “vorbildlichen Art und Weise, mit dem Problem umzugehen”.

Die österreichischen Bischöfe haben bei ihren Predigten am Heiligen Abend die Hoffnung auf einen Neuanfang geäußert. Bedrängnisse gebe es aus kirchlicher Sicht gerade im heurigen Jahr zahlreiche – von der Missbrauchskrise über den Rückgang an Glaubenspraxis, die hohe Zahl an Kirchenaustritten und die Abwendung der Jugend -, dies dürfe jedoch nicht Anlass zur Resignation sein, sondern ein Weckruf in die Verantwortung jedes einzelnen Christen, betonte laut “Kathpress” Diözesanbischof Klaus Küng im St. Pöltner Dom.

“Nicht wenige Menschen haben Angst vor Weihnachten, Angst vor Streit, Auseinandersetzung, Spannungen, vor Friedlosigkeit unter Mitmenschen, in der Familie”, unterstrich der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser in seiner Weihnachtspredigt. Zugleich wachse damit aber auch die Sehnsucht nach Frieden und Versöhnung. Die Weihnachtsbotschaft sei in dieser Situation eine Botschaft der Liebe, die sich an die Suchenden richte.

Auf den weltverändernden Charakter der Weihnachtsbotschaft verwies auch der Kärntner Diözesanbischof Alois Schwarz in seiner Predigt am Heiligen Abend im Klagenfurter Dom. Es sei zwar eigentlich “immer so”, dass ein Kind die Welt verändere, dennoch habe die Botschaft von Weihnachten eine andere Qualität: “Das Kind von Bethlehem hat eine neue Weltordnung und einen Klimawandel der Menschlichkeit ausgelöst.”

 

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