Wie der Kurier in seiner Mittwoch-Ausgabe berichtete, bahnt sich ein Kompromiss an, der wie folgt aussieht: Verpflichtend aufgedrehte Scheinwerfer – aber nur im Winter. Auf jeden Fall bleibt die derzeitige Regelung bis zum Sommer aufrecht. Dann will Verkehrsminister Werner Faymann (S) eine Entscheidung treffen.
Licht am Tag nur im Winter sei eine Variante, wie Faymann-Sprecher Thomas Landgraf im APA-Gespräch betonte. Bis zum Sommer werde nun evaluiert, erst dann auf Basis von Fakten entscheiden. Im Alleingang sei das jedoch nicht möglich, so Landgraf: Der Minister kann das nicht alleine entscheiden, sondern nur eine Vorlage machen. Es bedarf einer gesetzlichen Regelung.
Verkehrsminister Werner Faymann hat auch am Montag die Berichte über einen Kompromiss nicht bestätigt. Es gebe lediglich drei Varianten, die in anderen Ländern Praxis seien, so der Minister. Dies sei zum Einen, das Licht wie derzeit in Österreich immer einzuschalten, zum Zweiten die Variante, auf Licht am Tag gänzlich zu verzichten und zum Dritten eben, Licht am Tag nur in der Winterzeit verpflichtend einzuführen. Es gehe um die Verkehrssicherheit und daher solle zunächst geprüft werden. Er wolle jedenfalls keine Variante ausschließen, so Faymann.
Fazit: Vorläufig bleibt alles wie gehabt. Licht am Tag rund um die Uhr und das ganze Jahr über.
VCÖ und FPÖ für Abschaffung
Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) und die FPÖ plädieren für eine Ende von Licht am Tag: Ein Aus des verpflichtenden Einschaltens im Frühling und im Sommer sei ein Schritt in die richtige Richtung, allerdings noch keine Ideallösung, so der VCÖ. Die frühere Vorschrift, das Licht bei nicht optimalen Sichtverhältnissen einzuschalten, sei ausreichend.
Die Pflicht zu Licht am Tag habe bei weitem nicht das gebracht, was die Befürworter bei der Einführung prognostiziert haben, kritisierte der Verkehrsclub. Viele Indizien würden sogar darauf hindeuten, dass durch Licht am Tag die Zahl der tödlichen Fußgängerunfälle und die Fußgängerunfällen von Kindern gestiegen sei. Die Zahl der tödlichen Fußgängerunfälle im Vorjahr um 13 Prozent von 97 auf 110 gestiegen. Die Fußgängerunfälle von Kindern ist von 877 auf 919 gestiegen.
Die FPÖ ortete am Mittwoch eine kuriose Varianten-Diskussion rund Licht am Tag. Verkehrssprecher Harald Vilimsky kritisierte eine gigantische CO2-Mehrbelastung, erhebliche finanzielle Mehrbelastungen für die Autofahrer sowie eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer, die durch die bestehende Regelung entstünden.