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Libyen will auf ABC-Waffen verzichten

Libyen hat offenbar auf Druck der USA und Großbritanniens einem Verzicht auf die Entwicklung von Massenvernichtungswaffen zugestimmt.

Libyen hat sich nach neunmonatigen Verhandlungen mit den USA und Großbrittanien zum bedingungslosen Verzicht auf die Entwicklung von Massenvernichtungswaffen und zur Aufgabe bestehender Waffenprogramme verpflichtet, wie US-Präsident George W. Bush und der britische Premier Tony Blair am Freitagabend erklärten. Das libysche Außenministerium bestätigte die Erklärungen.

Die von Revolutionsführer Muammar Gaddafi eingegangenen Verpflichtungen würden Tripolis den Weg zur Rückkehr in die internationale Staatengemeinschaft ermöglichen und die Sicherheit der Vereinigten Staaten verbessern, wenn sie umgesetzt würden, erklärte Bush. Gaddafi habe „sofortigen und bedingungslosen” Zugang für internationale Inspekteure zugesagt.

Inspekteure von internationalen Organisationen würden nun nach Libyen reisen und einen Bericht über mögliche nukleare, chemische und biologische Waffen erstellen, sagte Bush weiter. „Libyen hat den Prozess der Wiedereingliederung in die Staatengemeinschaft begonnen. Oberst Gaddafi kennt den Weg nach vorne.” Libyen müsse sich weiter im internationalen Kampf gegen Terrorismus engagieren, betonte der US-Präsident. Bush mahnte jedoch, Libyen habe eine „belastete Geschichte”, Amerika und Großbritannien würden „wachsam” bleiben.

Der britische Premierminister Tony Blair sagte in London, die libysche Regierung habe Beschaffungsversuche eingestanden, aber nun erklärt, entsprechende Programme „vollständig abzubauen”. Während der im März begonnenen Gespräche habe Libyen auch eingeräumt, gemeinsam mit Nordkorea an der Entwicklung ballistischer Trägerraketen gearbeitet zu haben, sagte Blair weiter. Tripolis hat nach britischen Angaben auch eingestanden, kurz vor der Entwicklung einer Atombombe gestanden zu haben und chemische Kampfstoffe zu besitzen.

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