AA

Libyen: Rebellen kündigen Sturm auf Bani Walid an

Die libyschen Rebellen haben am Sonntag den Sturm auf die Gaddafi-Hochburg Bani Walid angekündigt. Die Verhandlungen seien beendet, sagte der Rebellenkommandant Mohammed al-Fassi.

Tausende Anhänger der Rebellen haben die Ortschaft umstellt und stehen etwa 15 Kilometer vom Zentrum entfernt. Die Rebellen haben erklärt, sie hätten sich um eine friedliche Lösung bemüht. Die Stammesführer in Bani Walid hätten sich jedoch nicht ergeben wollen.

Kritik an willkürlichen Festnahmen

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat von den Aufständischen in Libyen ein Ende willkürlicher Festnahmen von Schwarzafrikanern gefordert. Diese würden nun grundsätzlich verdächtigt, Söldner des Regimes von Muammar al-Gaddafi gewesen zu sein, kritisierte die Organisation am Sonntag. Es gebe Massenfestnahmen. Human Rights Watch fordert die Freilassung aller Gefangenen, die nur aufgrund ihrer Hautfarbe festgehalten werden.

“Für Dunkelhäutige ist es in Tripolis eine gefährliche Zeit”, erklärte Sarah Leah Whitson, eine Mitarbeiterin von Human Rights Watch. “Der Übergangsrat sollte damit aufhören, afrikanische Migranten und schwarze Libyer festzunehmen, wenn es keinen konkreten Beweis für kriminelle Aktivitäten gibt.” Human Rights Watch habe mit Gefangenen gesprochen. Eine Mehrheit habe erklärt, nicht als Söldner ins Land gekommen zu sein. Sie seien Gastarbeiter.

Nach Angaben der Organisation gibt es aber keine Beweise für die Tötung festgenommener ausländischer Afrikaner oder systematische Misshandlungen. Die politische Führung der Aufständischen müsse so schnell wie möglich ein Justizwesens aufbauen, dass sich der Fälle annehmen kann. Vor dem Beginn des Aufstandes gegen Gaddafi sollen sich ein bis zwei Millionen afrikanische Migranten als Arbeiter in Libyen aufgehalten haben. (APA)

 

  • VIENNA.AT
  • Politik
  • Libyen: Rebellen kündigen Sturm auf Bani Walid an
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen