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Libyen einige Jahre von Atombombe entfernt

Bei einer Besichtigung der libyschen Waffenprogramme haben amerikanische und britische Experten Zentrifugen und tausende Teile für das Atomwaffenprogramm gesehen.

Die Bemühungen um Programme von Massenvernichtungswaffen (ABC-Waffen) seien aber durch mangelnde Fähigkeiten im Lande und die internationalen Sanktionen gehemmt worden, daher sei das Atomprogramm weniger entwickelt als im Iran oder in Nordkorea. Schätzungen eines US-Regierungsvertreters zufolge ist Libyen vermutlich noch einige Jahre vom Bau einer funktionierenden Atombombe entfernt.

Zehn Orte, wo das Atomwaffenprogramm betrieben wurde, hätten die britischen und die amerikanischen Experten auf Einladung der Libyer besichtigt. Libyen habe bei der Beschaffung von Material zur Herstellung von waffenfähigem Uran deutliche Fortschritte gemacht. In den Anlagen sei nach libyschen Angaben aber bisher kein angereichertes Uran produziert worden, so der US-Vertreter. Die Zentrifugen seien offenbar nicht im Land hergestellt worden, nun sollen die Lieferanten ermittelt werden. Nordkorea habe Libyen beim Bau einer Rakete mit 500 Meilen Reichweite geholfen.

Libyen besitze auch Bestände von Senfgas und habe Experimente mit den Nervengasen Sarin und Soman durchgeführt. Dutzende Tonnen Senfgas seien vor etwa einem Jahrzehnt im Lande selber hergestellt worden und noch immer funktionsfähig. Beim Chemiewaffenprogram Libyens habe es insgesamt „keine Überraschungen” gegeben. Beweise für ein biologisches Waffenprogramm habe man nicht gefunden.

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