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Libyen bestätigt Kontakt Gusenbauers mit Gaddafi

Libysche Behörden haben ein Telefonat von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer mit dem libyschen Revolutionsführer Oberst Muammar Gaddafi vom Freitag bestätigt, berichtete ORF-Korrespondent Karim El-Gawhary Montagmittag in der Zeit im Bild.

In dem Gespräch zwischen dem Kanzler und Gaddafi dürfte es um die Entführung der beiden österreichischen Touristen am 22. Februar in Tunesien gegangen sein. Laut libyscher Nachrichtenagentur sei ein “Thema des gemeinsamen Interesses” besprochen worden. Der außenpolitische Berater des Bundeskanzlers, Bernd Wrabetz, wollte gegenüber der APA ein Telefonat Gusenbauers mit Gaddafi nicht bestätigen, sprach aber von “zahlreichen Telefonaten in den letzten Tagen”.

Gaddafi hat laut libyschen Angaben auch mit dem malischen Präsidenten Amadou Toumani Toure telefoniert. In diesem Gespräch sei es um “regionale Angelegenheiten” gegangen. Die beiden österreichischen Geiseln werden zur Zeit im Norden Malis vermutet.

Gaddafi bezeichnete sich wiederholt als Freund Österreichs. 1982 absolvierte er auf Einladung von Bundeskanzler Bruno Kreisky (S) einen Staatsbesuch in Wien. Er verteidigte auch demonstrativ Bundespräsident Kurt Waldheim, den die USA wegen seiner Kriegsvergangenheit auf die “Watchlist” gesetzt hatten.

Schon 2004 hatte sich der älteste Sohn des Revolutionsführers, Saif Gaddafi, im Fall des im Irak entführten Briten Kenneth Bigley – erfolglos – um Vermittlung bemüht. Die Entführer richteten Bigley nur Tage nach der Entführung hin.

Saif Gaddafi studierte Ende der 90er Jahre in Wien Wirtschaft und soll Medienberichten zufolge mit dem Kärntner Landeshauptmann (B) und seinerzeitigen FPÖ-Chef Jörg Haider befreundet sein. Zuletzt reiste Haider mit dem damaligen Vizekanzler Hubert Gorbach und einer großen Wirtschaftsdelegation im Jahr 2004 nach Libyen.

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