Liberia: Bis zu 4000 Menschen auf der Flucht
Bis zu 4000 Bewohner der Region um Gbatala etwa 100 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Monrovia hätten ihre Häuser verlassen, sagte der UNO-Sonderbeauftragte für humanitäre Fragen in dem westafrikanischen Land, Ross Mountain, am Montag. Die Menschen seien auf dem Weg in Flüchtlingslager im Zentrum des Landes. Flüchtlinge sagten der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, Angehörige der Rebellenorganisation LURD und Regierungssoldaten lieferten sich die Gefechte.
Die Bürgerkriegsparteien der westafrikanischen Republik hatten erst am Montag vergangener Woche ein Abkommen unterzeichnet, in dem sie sich auf das sofortige Ende der Kämpfe und die Bildung einer Übergangsregierung geeinigt hatten. „Diese Scharmützel dauern an, aber das bedeutet nicht, dass der Waffenstillstand nicht hält“, betonte Mountain. Eine Bewertung der Lage an Ort und Stelle gestalte sich schwierig, da beide Seiten Anschuldigungen gegeneinander erheben würden.
Der liberianische Rundfunk hatte zuvor von einem Massaker in der Stadt Bahn etwa 250 Kilometer nordöstlich von Monrovia berichtet. Ein laut Rundfunk aus Bahn geflohener Zeuge berichtete, Rebellen der zweiten großen Rebellenorganisation MODEL seien in die Stadt eingedrungen, hätten bis zu tausend Zivilisten erschossen und seien wieder im Wald verschwunden. Die liberianische Regierung dementierte am Montag diese Berichte.