AA

Libanon: Autobombenexplosion in Beirut

In Beirut sind bei der Explosion einer Autobombe am Freitagabend insgesamt zwölf Menschen leicht verletzt worden. Sie hätten die Krankenhäuser bereits wieder verlassen, teilte die Polizei mit.

Unmittelbar nach der Explosion im christlichen Stadtteil Achrafieh war von drei Verletzten die Rede gewesen. Die Detonation folgte wenige Stunden nach dem Besuch von US-Außenministerin Condoleezza Rice in Beirut und löste Panik aus.

Der libanesische Regierungsbeauftragte für Innere Sicherheit, General Achraf Rifi, sagte am Freitag im Fernsehen, die Bombe sei unter einem parkenden Auto versteckt gewesen; durch die Explosion seien zwei Fahrzeuge in Flammen aufgegangen. Das Auto sei in einer Seitenstraße neben einer Vergnügungsmeile im Universitätsviertel abgestellt gewesen. Dort sind vor allem an Wochenenden viele junge Leute unterwegs. Seit Februar ereigneten sich in der libanesischen Hauptstadt neun Sprengstoffattentate. Am 20. Februar kam der frühere Regierungschef Rafik Hariri bei einem Anschlag ums Leben.

Rice war in Beirut mit Hariris Sohn Saad zusammengetroffen, dem Führer der neuen multikonfessionellen Mehrheitskoalition im libanesischen Parlament. Außerdem führte die US-Außenministerin Gespräche mit Staatspräsident Emile Lahoud und Ministerpräsident Fouad Siniora.

Der neue libanesische Außenminister Faouzi Salloukh hat die vom UNO-Sicherheitsrat geforderte Entwaffnung der schiitischen Hisbollah-Miliz unterdessen ausgeschlossen. Es komme nicht in Frage, „den antiisraelischen Widerstand zu entwaffnen“, betonte der schiitische Politiker nach seiner Amtsübernahme. Der Libanon sei ein „unabhängiger und souveräner Staat“, für den im Umgang mit der Resolution 1559 des Weltsicherheitsrates die nationalen Interessen entscheidend seien. Ministerpräsident Siniora nannte den Eintritt der Hisbollah in die Regierung eine wertvolle Bereicherung, „denn diese Partei hat eine breite Basis in der Bevölkerung“.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Libanon: Autobombenexplosion in Beirut
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen