Libanon: Anti-syrisches Bündnis Wahlsieger
Er ist der Sohn des ermordeten Ex-Ministerpräsidenten Rafik al-Hariri. Nach dem Märtyrertod von Rafik al-Hariri und dem syrischen Rückzug war es einfach nicht möglich, dass alles beim Alten bleibt, betonte er. Eine Veränderung im Parlament war unvermeidlich, sagte Hariri auch der Nachrichtenagentur AFP.
Inoffiziellen Ergebnissen zufolge konnte die von Hariri angeführte anti-syrische Allianz in der vierten und letzten Wahlrunde im Norden des Landes alle 28 noch ausstehenden Mandate erringen. Damit stellen die anti-syrischen Kräfte erstmals seit dem Ende des Bürgerkrieges (1975-1990) die Mehrheit im Parlament.
Wahl unter Beobachtung
Wir beugen uns dem Willen des Volkes, sagte der frühere Innenminister und enge Freund der Familie des syrischen Präsidenten Bashar Assad. Aber selbst wenn wir verloren haben, sind wir die wahren Repräsentanten der christlichen Orte im Nordlibanon, sagte Franjieh dem libanesischen Satellitensender LBCI.
Vier Teilwahlen
Aoun warf Hariri nun Stimmenkauf vor. Der Milliardärssohn Hariri habe die Stimmen der Menschen gekauft und benutzt sektiererischen Mittel, um seine Ziele zu erreichen, sagte Aoun, nachdem das Hariri-Bündnis sich zum Wahlsieger erklärt hatte. Er kündigte eine harte politische Auseinandersetzung an: Wir werden uns im Parlament wiedersehen – und zurückschlagen.
Erste Wahlen seit syrischem Abzug
Hariris Bündnis stellt nunmehr mit 72 Mandaten die absolute Mehrheit im 128 Sitze umfassenden Parlament. Doch blieb das Ergebnis hinter den Ansprüchen Hariris zurück, der für seine Allianz eine Zwei-Drittel-Mehrheit angepeilt hatte. In den ersten drei Runden hatte Hariri, der mit dem drusischen Oppositionsführer Walid Jumblatt koaliert, 44 Mandate erreicht.
Ergebnisse
Insgesamt waren im Libanon rund drei Millionen Menschen zur Wahl aufgerufen. In den drei vorherigen Legislaturperioden seit Ende des Bürgerkriegs 1990 hatten stets die pro-syrischen Abgeordneten das Parlament dominiert.