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Letzte Ruhe für den "Retter Wiens"

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Am kommenden Freitag wird der am 25. August im 89. Lebensjahr verstorbene Widerstandskämpfer und „Retter Wiens“ Carl Szokoll am Wiener Zentralfriedhof bestattet - Landtagspräsident Hatzl und Ex-Minister Lausecker als Redner.

Er erhält ein Ehrengrab der Gemeinde Wien, und zwar unmittelbar neben der letzten Ruhestätte von „Opernführer“ Marcel Prawy. Die Begräbnisfeierlichkeiten beginnen um 14.00 Uhr mit der Einsegnung in der Lueger-Gedächtniskirche.

Wie Szokolls Witwe berichtete, sind der Wiener Landtagspräsident Johann Hatzl (S) und der ehemalige SP-Verkehrsminister Karl Lausecker als Redner bei der Trauerfeier vorgesehen. Soldaten des Bundesheeres werden Ehrenwache am Sarg des Verstorbenen halten.

“Operation Radetzky”

Szokoll war Ende des Zweiten Weltkrieges federführend an der „Operation Radetzky“ zur Rettung Wiens vor der kompletten Zerstörung beteiligt. Er überlebte als einer von wenigen Verschwörern. Zuvor hatte er auch an der Operation „Walküre“ teilgenommen, die den Sturz Hitlers zum Ziel hatte.

Nachdem das Bombenattentat durch den Initiator der Aktion, Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg, misslungen war, setzte sich sein Widerstand in Österreich fort. Szokoll versammelte „Eidbrecher“ um sich, verbündete sich mit der Widerstandsgruppe O5 und vereinbarte im April 1945 die Zusammenarbeit mit der Roten Armee zur kampflosen Übergabe Wiens. Dadurch konnte die Stadt vor der Zerstörung gerettet werden.

Nach dem Krieg arbeitete Szokoll als Filmproduzent und Autor. Bis ins hohe Alter hielt er zahlreiche Vorträge in Schulen und gab noch kurz vor seinem Tod Interviews anlässlich des Gedenkens an das gescheiterte Attentat gegen Hitler vor 60 Jahren.

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