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Letzte Nachzügler kamen von den Hochalpen zurück

Am Samstag kehrte auch das Jungvieh von der Hochalpe Wöster zurück.
Am Samstag kehrte auch das Jungvieh von der Hochalpe Wöster zurück. ©Edith Hämmerle
Hirten und Vieh zogen vom Wöster ins Tal. Herzlicher Empfang an der Enz.
Herzlicher Empfang für Älpler und Vieh

Dornbirn. Wenn das Jungvieh von der höchstgelegensten Alpe (2100 m) zurückkehrt, kurz gesagt: „wenn d’r Wöscht’r kut“, zieht es viele Schaulustige zum Alpabtrieb Richtung Gütle. So auch am vergangenen Samstag. Die Alpe Wöster im Gemeindegebiet Lech ist nicht nur die höchste, sondern auch die weitentfernteste Dornbirner Alpe. 550 Rinder und Kälber sind hinaufgezogen und haben ihre Sommerfrische zum Teil auf 2300 Höhenmetern verbracht. Das bedeutet für das Hirtenpaar Silvia und Robert Gmeinder eine große Herausforderung, ist doch die Hochalpe von der Zivilisation abgeschnitten und ohne Zufahrtsmöglichkeit. „Zum Glück war es eine gute Saison, es gab genügend Gras für das Vieh“, und auch sonst sei alles relativ gut verlaufen, berichtet der Hirte nach einer anstrengenden Alpsaison. Leider lassen sich Unfälle nie ausschließen, bei einer so großen Herde und in dieser Höhenlage mit zum Teil extremen Wetterbedingungen müsse man jedes Jahr damit rechnen, bedauert Gmeinder. Jugendliche Unterstützung bekommt das Hirtenpaar aus dem Allgäu von Tochter Juliane (12) und Sohnemann Georg (17), der neben seiner Lehrausbildung seinen Urlaub und zusätzlich jedes Wochenende auf der Alpe verbracht hat.

Glückliche Heimkehrer

Den Beginn des Alpabtriebs an der Enz machten Älpler und Vieh, reich geschmückt, von der Alpe Boxberg. Nach einem langen und anstrengenden Fußmarsch kam etwas später dann auch die Hirtenfamilie vom Wöster mit dem Jungvieh und sechs Pferden, ebenso kunstvoll bekränzt, von den Voralpen am First zurück. Dabei wurden sie wieder von mehreren Viehtreibern unterstützt. Einer der besten Viehtreiber sei aber jedes Jahr „Kari“, der Hund der Hirten“, erzählt Jule. Für die glücklichen Heimkehrer gab es viel Applaus von den Besuchern, die ausharrten und auch die zeitliche Verzögerung in Kauf nahmen. Die Wartezeit konnte an den Biertischen angenehm überbrückt werden. Die heiße Wurst zum Getränk gab es von den Wehrmännern aus Kehlegg. Die Bewirtung für den Alpabtrieb übernahm der Feuerwehrzug Kehlegg. Als das Geläut der schweren Kuhglocken schon von weitem zu hören war, freuten sich auch Lukas und Simon, bis sie ihr Jungvieh, 44 Rinder, in Empfang nehmen konnten. Diese wurden anschließend mit einem Transport nach Ravensburg gebracht. Für einen Teil der Rinder, die aus Lustenau und der Schweiz stammen, verlängerte sich der Fußmarsch bis nach Lustenau.

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